Aon erwartet weitere Sanierung der Sachsparte

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Was erwartet die Versicherer in diesem Jahr? Das Beratungsunternehmen Aon rechnet in einer aktuellen Marktprognose eine weitere Sanierung in der Sachsparte sowie eine verschärfte Managerhaftung. Auch die Entwicklungen rund um Industrie 4.0 brächten neue Herausforderungen und Gefahren mit sich.

Ob und in welchem Umfang weiterhin Sanierungsmaßnahmen angestoßen werden, wird insbesondere davon abhängen, ob der jeweilige Versicherer sein Sanierungsziel erreicht hat bzw. ob die Maßnahmen überhaupt zur Verbesserung des eigenen Ergebnisses beigetragen haben, heißt es bei Aon. Allerdings werde die Sanierung je nach Branche und Risikogruppe unterschiedlich ausfallen.

Von höheren Preisen über erhöhte Selbstbeteiligungen bis hin zur Vereinbarung von Sicherheitsauflagen sind verschiedene Szenarien zu erwarten, so Aon weiter. Bei besonders kritischen Betriebsarten ist weiter mit einer Verengung der Zeichnungskapazitäten zu rechnen, insbesondere wenn der gewünschte Sicherheitsstandard noch nicht erreicht ist.

In der D&O-Sparte rechnet Aon zudem laut Prognose mit einer Verhärtung des D&O-Marktes durch Prämienerhöhungen, Reduzierung von Kapazitäten sowie Bedingungseinschränkungen zu rechnen. Damit einher gehe eine Verschärfung der Managerhaftung, z. B. durch die mögliche Einführung eines Unternehmensstrafrechts mit Bußgeldern von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes, den Erlass von Bußgeldern nach der neuen Datenschutzgrundverordnung sowie der Einführung einer EU-Sammelklage mit Schadenersatzkomponenten. Im Kontext des Cum-Ex-Skandals, US-Risiken, Cyber-Vorfällen, Insolvenzen und Folgen des Brexits ist mit weiteren haftungsrelevanten Entwicklungen zu rechnen.

Zudem werde die vierte industrielle Revolution mit der Auswertung großer Datenmengen einhergehen, die für eine energie- und materialeffiziente Produktion von Gütern verwendet werden können. Dabei sei nicht auszuschließen, dass es zu heute noch nicht bekannten Komplikationen kommt, die sich aus der Komplexität der verknüpften Systeme und Technologien ergeben. „Beispielsweise kann ein Cyberangriff den vollständigen Zusammenbruch der gesamten Wertschöpfungskette verursachen“, sagt Hartmuth Kremer-Jensen, Geschäftsführer des Erstversicherungsmaklers bei Aon Deutschland.

Allerdings falle es den Versicherern aufgrund fehlender Erfahrungswerte schwer, Schadenpotenziale richtig einzuschätzen und Prämien für die dem Umfang und der Höhe nach notwendigen Deckungen passend zu kalkulieren. „Hinzu kommt, dass von einer Vereinheitlichung des Haftpflichtschutzes im Moment noch nichts zu sehen ist“, so Kremer-Jensen.

Autor: VW-Redaktion

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