Vom Kugelschreiber über die Biene zum Investment: Alte Leipziger erklärt ihr Nachhaltigkeitskonzept

Frank Kettnaker mit Redakteur Volz auf der DKM 2019.

Christoph Bohn und Frank Kettnaker haben auf der DKM mit ausgewählten Journalisten über die Bedeutung von Nachhaltigkeit gesprochen. Die Vorstände der Alte Leipziger-Hallesche sind sich bewusst, dass das Thema Fallstricke in Hülle und Fülle bietet, aber eben notwendig ist.

Was ist Nachhaltigkeit – tausend Befragte, tausend Antworten. Das Thema bietet die Möglichkeit zum Fettnäpfchenmarathon, doch sollte deswegen nicht ignoriert werden. Die Beschäftigung mit Nachhaltigkeit ist immer auch eine ethische Diskussion.

Die Probleme bei Nachhaltigkeit sind vielfältig, die Szenarien ebenso. Sollte beispielsweise einer Region Geschäft oder Investments entzogen werden, wenn dort Arbeits- und Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten werden, fragt Kettnaker. Das würden viele Menschen in reichen Regionen bejahen, doch was, wenn dadurch Jobs verloren gehen, die die Arbeiter zum Ernähren ihrer Familien brauchen? Ist das Entziehen dann nachhaltig oder sollte ein Auftraggeber nicht eher versuchen, einen Wandel in der Mentalität zu bewirken, fragt der Vorstandsvorsitzende Bohn.

Alles beginnt mit einer Blumenwiese

Die Alte Leipziger versucht im Kleinen und Großen Veränderung zu bewirken, dafür wurde das Thema Nachhaltigkeit in die Unternehmensrichtlinien aufgenommen, wie Bohn ausführt. So wurde zum Beispiel eine Fläche neben der Zentrale zur Blumenwiese und damit zur Basis von Honiglieferanten umgewandelt. „Wenn sie mich vor fünf Jahren gefragt hätten, ob ich Bienenstöcke für die Zentrale kaufen könnte, hätte ich gelacht“, lächelt Kettnaker über das Honigprogramm.

Mittlerweile ist Nachhaltigkeit ein Dauerthema in Oberursel. Das Unternehmen verzichtet mittlerweile auf Werbegeschenke wie Plastikkugelschreiber und ähnliches für Messen, die Belegschaft fände das gut und trage die Entscheidung mit.

Die Zeiten hätten sich geändert, auch die Kunden legen heute mehr Wert auf Nachhaltigkeit, was sich in den Investments des Unternehmens wiederspiegelt. Ob sich Versicherer wie die Alte Leipziger das Rosinenpicken bei der Anlage in Zeiten von Mini-Zinsen erlauben können, war eine Frage an das Duo. „Ertrag und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch“, glaubt Bohn.

Kettnaker stimmt zu und ergänzt, dass ein Unternehmen dem Kunden erklären müsse, in was er investiert und nach welchen Kriterien die Einstufung der Nachhaltigkeit geschehe. Dies müsse „mit allen Vor- und Nachteilen“ geschehen, am Ende wird „der Kunde entscheiden“.

Autor: VW-Redaktion

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