Bricht Kanadas Versicherungsindustrie bei Großschäden zusammen?

Montreal_Quelle: Skeeze/ Pixabay

Könnte die hiesige Versicherungsindustrie hierzulande einen Megaschaden überstehen? Sehr wahrscheinlich.  In Kanada wird diese Frage aktuell diskutiert, es spricht einiges dafür, dass sie es nicht könnte.

Schäden wie die Flut in Calgary im Jahr 2013 oder das Feuer in Fort McMurray brachten die Versicherer im Norden in Bedrängnis. Eine Studie der Universität Calgary warnt nun, dass größere Schäden den finanziellen Kollaps der Unternehmen bedeuten könnten, wie unter anderem Citynews meldet.

Bei einem „multi-billion dollar event“ könnte sie einige Unternehmen zusammenbrechen sehen, erklärt Risk Management Professor Anne Klefner. „Für jeden insolventen Versicherer müssen die verbleibenden Unternehmen der Industrie einstehen. Das könnte einen Dominoeffekt zur Folge haben, befürchtet die Expertin.

Nicht weniger als 18 Versicherer könnten bei einem Großschaden zahlungsunfähig werden, glaubt Klefner. Die Folgen für Kunden wie Hausbesitzer wären entsprechend fatal, einspringen müsste zur Deckung dann der Staat. Die Kapazität für Großschäden sei hoch, „aber nicht unbegrenzt“, warnt die Expertin.

Kein Plan vorhanden

Die oben genannten Schäden von Flut und Feuer kosteten die Branche zusammengerechnet rund 5.3 Milliarden Dollar. Das wäre eine Kleinigkeit gegenüber einem Erdbeben in den Städten Montreal oder Vancouver, die von Klefner auf 35 Milliarden beziffert werden.

Erschwerend kommt hinzu, das Kanada das einzige G7-Land ist, das über keinen Regierungsplan verfügt, um die Versicherungsindustrie bei Megakatastrophen zu unterstützen.

Autor: VW-Redaktion

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