Meag setzt auf Immobilien, UBS warnt vor der Blase

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Die Meag will verstärkt in Immobilien investieren. Dafür plant der Vermögensmanager der Ergo und der Munich Re zwei neue Produkte: ein REIT-Fonds mit globaler Anlageausrichtung und ein speziell für institutionelle Anleger zugeschnittenes Vehikel, das in deutsche Nahversorger und Fachmarktcenter investieren soll.

Unternehmensangaben zufolge sollen die beiden neuen Produkte im ersten Quartal 2020 investierbar seien. „Wir werden unsere langjährige Expertise in der Assetklasse Immobilien künftig stärker bei institutionellen Kunden außerhalb des Konzerns einbringen. Konzerngesellschaften von Munich Re investieren seit Jahren erfolgreich in REITs, konzernexterne Kunden werden dann auch die Vorteile dieser Assetklasse nutzen können. Auch mit Investitionen in großflächigen Einzelhandel erzielen wir nachhaltige Erfolge. Anleger können über ein neues Produkt gemeinsam mit Munich Re investieren und damit von unserer spezifischen Expertise in diesem Marktsegment profitieren. Institutionelle Anleger verlangen im anhaltenden Niedrigzinsumfeld nach höher-verzinslichen Lösungen in illiquiden Assetklassen. Unsere Immobilienkompetenz setzen wir für unsere Kunden gewinnbringend ein und werden auf Sicht weitere Produkte an den Markt bringen“, kommentiert Geschäftsführer Wolfgang Wente.

Immobilien spielen im Portfolio der Versicherer eine immer größere Rolle. So liegt die Immobilienquote der Versicherungsunternehmen auf einem neuen historischen Höchststand und liegt mit 10,3 Prozent erstmals im zweistelligen Bereich. Dies geht aus dem jüngsten Trendbarometer Assekuranz 2019 von EY Real Estate hervor.

Demnach wollen 70 Prozent der befragten Unternehmen ihre Immobilienbestände weiter erhöhen. Rund drei Viertel geben zudem an, dass die Anlageklasse Immobilien bei ihnen am stärksten ausgebaut werde.  Dabei liege der Fokus der Versicherer traditionell auf Büroimmobilien. Trotz bereits hoher Preise bleiben jedoch auch Wohnimmobilien für drei Viertel der Befragten attraktiv. Während ein steigen­des Interesse an Logistikimmobilien erkennbar ist (74 Prozent), werden Ein­zelhandelsobjekte weniger stark nachgefragt (48 Prozent).

Sogar Infrastruktur­investments sind beliebter (58 Prozent). Gleichzeitig sind offene Immobilienfonds erstmals die beliebteste Anlageform, die von mehr als 70 Prozent der Befragten präferiert wird. Dahinter folgen der fremdgesnutzte Direktbestand (70 Prozent). Auch geschlossene Immobilienfonds (60 Prozent) und alternative Immobilieninvestments (52 Prozent) gewinnen laut EY an Bedeutung.

UBS warnt hingegen vor Immobilienblase

Die Schweizer Bank UBS warnt indes vor einer zunehmenden Immobilienblase in den Großstädten rund um den Globus. So weist das Kreditinstitut im Rahmen des „UBS Global Real Estate Bubble Index 2019“ auf das Risiko einer Blasenbildung oder eine erhebliche Überbewertung auf den Immobilienmärkten vieler Metropolen hin. Das größte Blasenrisiko weist demnach die bayerische Landeshauptstadt München auf, gefolgt von Toronto, Hongkong und Amsterdam. Auch Frankfurt, Vancouver und Paris befinden sich in der Blasenzone.

Große Ungleichgewichte bestehen laut UBS auch in Zürich, London, San Francisco, Tokio sowie Stockholm. Die Immobilienmärkte in Los Angeles, Sydney, Genf und New York seien demnach hoch bewertet. Dagegen sind Immobilien in Singapur, Boston und Mailand fair bewertet, in Chicago sogar unterbewertet, heißt es in der Analyse weiter.

„Investoren sollten bei Märkten in der Blasenzone Vorsicht walten lassen. Staatliche Eingriffe zur Eindämmung weiterer Preisanstiege haben bereits in einigen der am meisten überbewerteten Märkte Korrekturen ausgelöst – in allen vier höchstplatzierten Märkten des UBS Global Real Estate Bubble Index 2016 sind die inflationsbereinigten Preise zurückgegangen. Im Durchschnitt liegen die Preise nun zehn Prozent unterhalb ihrer Höchststände. Dieser Negativtrend dürfte anhalten“, warnt Matthias Holzhey, Studienverantwortlicher und Head of Swiss Real Estate Investments von UBS Global Wealth Management.

„Der weltweite Rückgang der Zinsen wird den Immobilienmärkten keinen neuen Impuls geben. Denn in vielen Städten sind Hypothekarzinsen nicht der Flaschenhals bei Eigenheimkäufen. Vielmehr fehlen den meisten Haushalten schlicht die nötigen Eigenmittel, um die Finanzierungskriterien der Banken zu erfüllen. Dies stellt unserer Meinung nach eines der grössten Risiken für Immobilienwerte in urbanen Zentren dar“, ergänzt Claudio Saputelli, Head of Real Estate von UBS Global Wealth Management.

Autor: VW-Redaktion