Private Krankenversicherung: „Komplexe und manuelle Abläufe werden immer stärker hinterfragt“

Roman Rittweger, Gründer und früherer CEO sowie Aufsichtsratsvorsitzender von Ottonova. Quelle: Ottonova

Morgen startet der Europäische Gesundheitskongress in München.  Das Thema lautet “ Aufbruch im Gesundheitswesen!“. Wer könnte zu so einem Thema besser sprechen als Roman Rittweger, Chef des ersten digitalen Krankenversicherers Ottonova. Pünktlich zum Kongress hat er sich dem Thema Apothekendirektabrechnung angenommen. Ein Gastbeitrag.

Krankenversicherer müssen ihr Angebot stets den Bedürfnissen ihrer Kunden entsprechend optimieren. Dazu gehört auch, innovative Services anzubieten, die den Versicherten erhebliche Zeiteinsparungen und mehr Effizienz bei Abläufen garantieren. Voraussetzung hierfür sind vereinfachte digitale Prozesse – wie die Direktabrechnung mit Apotheken.

Jeder zweite Deutsche ist sich sicher: Eine Zukunft der Medizin ohne E-Health wird es nicht geben – und die Mehrheit der Bundesbürger sieht auch große Chancen darin. Das zeigt eine repräsentative Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Folglich ist davon auszugehen, dass digitale Services in Zukunft bei der Behandlung und Betreuung von Patienten eine maßgebliche Rolle spielen werden. Das betrifft auch die Art und Weise, wie Patienten mit Apotheken interagieren.

Durch den stetigen technologischen Fortschritt und die Vielfalt an permanent zur Verfügung stehenden Serviceleistungen verändert sich die Erwartungshaltung von Kunden an die Gesundheitsversorgung heutzutage rasant. Komplexe und manuelle Abläufe werden immer stärker hinterfragt, der Ruf nach digitalen Lösungen wird lauter. Der Auftrag von Krankenversicherern wie ottonova lautet also, diesen Ansprüchen gerecht zu werden und den Versicherten einen zufriedenstellenden und vor allem möglichst effizienten Service anzubieten.

Digitale Direktabrechnung für Privatversicherte

Bei ottonova ist der nächste Schritt auf diesem Weg die Einführung der digitalen Rezeptabwicklung. Mit dieser werden Versicherte in Zukunft die Möglichkeit haben, den Versichertenanteil der ärztlich verordneten Medikamente und Heilmittel direkt zwischen einer teilnehmenden Apotheke und ottonova abrechnen zu lassen. So müssen die Kunden für bestimmte Arzneimittel nicht mehr wie bisher finanziell in Vorleistung gehen und auf die Rückerstattung der Kosten warten. Stattdessen erstattet ottonova den vertraglich garantierten Anteil der Leistungen, während der Eigenanteil der Kunden per Lastschrifteinzug beglichen werden kann.

Die Abwicklung läuft komplett digital über Noventi Factory, einem Joint-Venture der Noventi Group und Global Side. Das Prozedere: Die Prüfung jedes Rezepts findet bereits bei der Abgabe desselben statt. Noventi übernimmt die Zahlung gegenüber der Apotheke und geht in Vorleistung; dies funktioniert dank BaFin-Lizenz. Der Kunde muss am Tresen also nicht wie gewohnt in Vorleistung treten, für die Apotheke entsteht kein Kostenrisiko und das Betrugsrisiko wird minimiert. Die Direktabrechnung wird allen Apotheken in Deutschland offenstehen. Der Service sowie eine Übersicht der teilnehmenden Apothekenwerden dem Nutzerin der ottonova App zur Verfügung gestellt.

ottonova plant, die Apothekendirektabrechnung ab 2020 für alle Kunden der Krankenvollversicherung und Beihilfeberechtigte anzubieten. Das Angebot der Direktabrechnung mit der Apotheke ergänzt das digitale Service-Portfolio von ottonova und ist ein weiterer wichtiger Schritt, das Gesundheitsmanagement der Versicherten noch angenehmer zu gestalten und somit den individuellen Ansprüchen und Bedürfnissen der modernen Kunden gerecht zu werden. Denn zufriedene Kunden sind nicht nur für den aktuellen, sondern auch für den zukünftigen Geschäftserfolg enorm wichtig.

Autor: Roman Rittweger