Versicherer schaffen es nicht unter die 100 besten Arbeitgeber

Quelle: Bild von www_slon_pics auf Pixabay
Die Versicherer erfreuen sich als Arbeitgeber nicht großer Beliebtheit – gilt die Branche doch allgemein hin als langweilig, unattraktiv, unsexy. Das wird im aktuellen Ranking von Focus Business untermauert. Unter den Top-100 findet sich kein Versicherer und in der eigenen Assekuranz-Kategorie punkten eher kleinere Gesellschaften.
Die Studienautoren haben in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Bewertungsportal Kununu die „Top-Arbeitgeber Mittelstand 2021“ in Deutschland gesucht. Für das Ranking wurden neben der Unternehmensgröße auch die Bewertungen der Mitarbeiter, die Anzahl der abgegebenen Bewertungen sowie die Rate der Weiterempfehlungen als Kriterien herangezogen.
In die Gesamtübersicht der Top-100-Arbeitgeber schaffte es 2020 kein Versicherer. Schaut man nur auf die Rubrik „Versicherung“ so kommt man auf ein überraschende Ergebnis: Testsieger unter den Top30 der mittelständischen Versicherer ist Adam Riese, die Digitalmarke er Württembergischen. So sind die bislang 37 Mitarbeiterbewertungen bei Kununu fast ausnahmslos positiv. „Wer sowohl Lust auf gemeinsames Arbeiten als auch auf private Events hat, ist hier richtig“, heißt es in der jüngsten Bewertung. Auch die Führungskräfte kommen weitgehend gut weg.
Auf Rang zwei der Bewertung landet die Bayerische mit einem Score von 4,1 und einer Weiterempfehlungsrate von 84 Prozent. Kritische Anmerkungen gibt es eher selten. Und wenn, äußert sich dies entweder am Führungsverhalten oder der IT-Ausstattung für Mitarbeiter: „Puh, Mobiliar teilweise aus den 1970ern. Telefone sind tatsächlich noch Telefone und keine IT-Clients. Dafür recht große Büros und meist 2er Büros. Homeoffice dank Citrix kein Problem – es funktioniert wirklich alles (!) von zu Hause aus. Und das ist spitze und macht die Möbel wieder weg“, lautet beispielsweise ein Kritikpunkt.
Den dritten Rang der beliebtesten Versicherer belegt die Sparkassen Direktversicherung mit einem Kununu-Score von 4,2 und einer Weiterempfehlungsrate von 92 Prozent. Positiv bewerten die Mitarbeiter vor allem den Umgang mit der Corona-Krise. Kritische Anmerkungen gibt es auch hier vergleichsweise selten, die sich dann allerdings vor allem auf eine vermeintlich schlechte Arbeitsatmosphäre beziehen.
Blick auf die Großen: Vertriebler hadern mit der Allianz, Vorgesetzte bei Axa „stets bemüht“, Generali mit Problemen
Die Allianz Deutschland indes kommt bei 2.000 Bewertungen auf Kununu immerhin auf eine Weiterempfehlungsquote von 74 Prozent. Ein positiver Kommentar etwa lautet: „Starkes Vertrauen gegenüber dem Mitarbeiter und seiner Expertise. Vorgesetzte fördern die Mitarbeiter wo es nur möglich ist. Kommunikation ist sehr transparent. Konfliktsituationen bei Kunden oder im Projekt fühlt man sich nie alleine gelassen. “ Ein anderer lobt, dass der Vorstand greifbar ist.
Kritik wird allerdings auch geübt. „Klarer kommunizieren, Versprechen halten, mehr Einfühlungsvermögen. Nicht nur die Zahlen/Erfolge oder Bonifikationen im Sinn haben sondern mehr auf die Mitarbeiter eingehen.“ Zudem solle man Bonifikationen fairer „verteilen“.
Eine Stimme aus dem Vertrieb berichtet von mangelnder Wertschätzung und fordert bessere Motivation. „Ist man überdurchschnittlich erfolgreich bist Du was, bewegst Du Dich im Durchschnitt bist einer von vielen, landest Du zwischendurch Mal drunter wird gleich der mahnende Finger gehoben.“
Kununu gilt bei Bewerbern als wichtiger Wegweiser für die Jobwahl. Alleine das Profil der Allianz wurde über 900.000 aufgerufen.
Wettbewerber Axa kommt bei über 1600 Bewertungen auf eine Weiterempfehlungsquote von 88 Prozent. Eine Auszubildende schrieb im Oktorber von einer tollen Atmosphäre. „Der Campus ist wirklich wunderschön. Tolle Technik, alles auf dem neuesten Stand. Man hat tolle Rückzugsmöglichkeiten.“ Ein IT-Manager seinerseits kritisiert, dass nicht aus Fehlern gelernt und diese somit stetig wiederholt werden. Die Arbeitsatmosphäre sei in Ordnung. „Generell ist diese aber in den letzten Jahren durch die hohe Fluktuation (interne / externe Ab-/und Zugänge) stetig gesunken. Die direkten Vorgesetzten sind stets bemüht das Beste aus den sich stetig verschlechternden Rahmenbedingungen zu machen.“
Die sich in den letzten Jahren neu aufgestellte Generali kommt bei Kununu auf einen Score von 60 Prozent bei rund 800 Bewertungen. Lob gab es zuletzt für den Umgang mit dem Personal in Coronakrise. „Mein Arbeitgeber ist sehr souverän und weitsichtig vorgegangen“, berichtet ein Verwaltungsangestellter. „Die Sozialleistungen sind überzeugend und die interne Kultur sehr wertschätzend.“ Ein anderer spricht von flexiblen Arbeitszeiten, Aufbruchstimmung und einer gut organisierte Überführung in die Generali-Welt.
Wie schwer der Umbauprozess für die Generali gewesen sein muss zeigt ein Kommentar eines ehemaligen Mitarbeiters. Was er gut am Arbeitgeber Generali finde: „Nichts. Ich bin einfach nur froh, gegangen zu sein. Nach fast zehn Jahren Aachen Münchener und zuletzt Generali, habe ich jetzt erfahren, dass es auch anders geht.“ Ein anderer klagt, dass er sich seit Corona nur noch Homeoffice befinde – und ergänzt: „Man könnte annehmen, dass es dem AG gerade recht kommt seine Betriebskosten so auf die Mitarbeiter abzuwälzen. Ungenügende IT-Ausstattung. Mitarbeiter müssen Ihre Private Hardware kostenfrei zur Verfügung stellen, damit der Laden läuft. Technischer Support oftmals nur durch freundliche Kollegen und sonst durch keinen.“
Es sind Auszüge vieler Meinungen. Das Image der Versicherer ist schlechter, als es die Branche insgesamt wirklich ist. Vor den Unternehmen liegt viel Arbeit das ändern.
Glaubt man dem jüngsten Arbeitgeber-Ranking, landete mit der Techniker Krankenkasse auf Rang zwei immerhin ein gesetzlicher Krankenversicherer unter den Top-Ten – hinter der Drogerie-Kette dm und vor dem Automobilhersteller Ford. Die Krankenkasse punktet demnach laut Rankung unter anderem mit einer guten Work-Life-Balance. Die Mitarbeiter loben zudem die „hohe Gestaltungsfreiheit“ und das „vielfältige Aufgabengebiet“.
Autor: VW-Redaktion
Neben den reinen „Startup-Töchtern“ liegt auf Platz 4 des Versicherer-Rankings auch erneut in kleinerer richtiger Versicherer, mit der LV 1871 aus München!
Wenn man sich mit langjährigen. Mitarbeitern vieler Gesellschaften unterhält teilen diese mit dass sie sich schämen für diese Gesellschaften zu arbeiten. Es wird gelogen und betrogen. Man muss sich insbesondere die Typen in den Vorständen nur anschauen. Man erinnere sich an die ERGO. DER Vorstand fährt nach Budapest in den Puff und die Frauen werden menscgenunwurdig behandelt. In der Werbung heisst es: Wir haben verstanden. Da mag sich ei jeder sein Bild machen. In meinen Augen ist das einfach nur zutiefst zu verabscheuen.