Geldautomatensprengungen gehen leicht zurück
Der versicherte Schaden durch gesprengte Geldautomaten ist im vergangenen Jahr zurückgegangen, aber auf einem hohen Niveau geblieben, zeigt eine aktuelle GDV-Statistik. Insgesamt haben die Versicherer 2023 für Schäden durch solche Sprengungen 95 Millionen Euro aufgewendet.
Von den 95 Millionen Euro Schaden entfielen rund 20 Millionen Euro auf gestohlenes Bargeld. „Damit hat sich erneut bestätigt, dass jedem Euro gestohlenem Bargeld zwei bis drei Euro für Kollateralschäden an Gebäude und sonstiger Infrastruktur gegenüberstehen“, betont die GDV-Expertin Anja Käfer-Rohrbach.
Vor dem Hintergrund stetig steigender Fälle von Geldautomatensprengungen hatte die Versicherungswirtschaft im Jahr 2022 erstmals Schadenzahlen erhoben. Demnach leisteten die Unternehmen rund 110 Millionen Euro für entsprechende Schäden, 30 Millionen Euro davon für Bargeld.
In Deutschland gibt es gut 50.000 Geldautomaten. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 461 Fälle von Geldautomatensprengungen, 35 weniger als im Jahr zuvor. Um die professionelle Täterstruktur hinter den Geldautomatensprengungen zu bekämpfen, hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser 2022 eine Initiative ins Leben gerufen. Eine entsprechende Erklärung hat der „Runde Tisch Geldautomatensprengung“ aus Vertretern des Bundesinnenministeriums, der Polizei, der Kreditwirtschaft und der Versicherungswirtschaft unterzeichnet.
Der Assekuranz geht es dabei um Schadenverhütungskonzepte, mit denen Sachschäden reduziert und Personenschäden möglichst verhindert werden.
Die R+V tüftelte vor drei Jahren an einem eigenen Mittel, um Geldautomatensprengungen zu verhindern und fand die Lösung in frei stehenden Pavillons, die zehn Tonnen schwer sind, von bis zu 15 Zentimeter starkem Stahlbeton geschützt sind. Im Inneren befindet sich der Geldautomat, Tastatur und Geldausgabe erreichen die Kunden über eine Art Fenster.
Autor: VW-Redaktion