AfW befürwortet Altersvorsorgedepot unter Voraussetzungen
Als mitgliederstärkster Versicherungsmaklerverband hat sich der AfW bereits im März positiv zum Thema Generationenkapital geäußert. Der nun erwartete Gesetzesentwurf zur Einführung des Altersvorsorgedepots findet auch positiven Zuspruch im Verband. Aber man betont, dass das Modell mit Risiken verbunden ist, dazu zählen etwa Marktschwankungen, fehlende Garantien und keine biometrischen Absicherungen.
Zur geplanten Reform der geförderten Altersvorsorge, insbesondere zum avisierten Altersvorsorgedepot, hat der AfW ein Positionspapier veröffentlicht. Eine detaillierte Stellungnahme wird es nach der Veröffentlichung des Gesetzesentwurfs geben. Dennoch gibt es bereits einige Punkte, die der AfW begrüßt, aber auch die Risiken eines solchen Modells benennt.
Das Altersvorsorgedepot birgt laut AfW für die Kunden und Vermittler neue Chancen, wenn es um die Erzielung höher Renditen geht, da es keine Garantievorgaben und Verrentungspflichten gibt. Das sei auch attraktiv für die jüngere Bevölkerungsgruppe. Das Modell dürfte auch einen intensiven Wettbewerb zwischen Anbietern fördern. Der Verband schreibt dazu. „Dieser Wettbewerb wird die Produktvielfalt erhöhen und unseren Mitgliedern – die zu einem überwiegenden Teil gewerberechtliche Zulassungen für die Beratung und Vermittlung zu Versicherungs- UND Finanzanlageprodukten besitzen – ermöglichen, ihre Beratungsangebote auf ein breiteres Portfolio an Produkten auszurichten.“
Gleichzeitig ist dem Verband die Risiken des Modells bewusst. „Die Volatilität der Kapitalmärkte kann für sicherheitsorientierte Sparer eine Herausforderung darstellen.“ Somit bestehe die Gefahr, dass das Kapital aufgrund negativer Marktbewegungen vorzeitig abgezogen und umgeschichtet wird. Dass fehlende Garantien für höhere Renditen sorgen, kann als Pluspunkt gewertet werden, aber der Verband bezeichnet das auch als ein Problem für Kunden, „die auf eine sichere Zusatzrente angewiesen sind“. Auch die fehlende biometrische Absicherung sei ein Minuspunkt: „Anders als bei Renten- oder Lebensversicherungen bietet ein Altersvorsorgedepot keine verpflichtende Absicherung gegen Langlebigkeitsrisiken oder die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Diese Absicherungen müssten bei Wunsch und Bedarf separat organisiert werden.“ Ferner erfordert die individuelle Auswahl und Anpassung unterschiedlicher Investments Fachwissen und regelmäßige Überprüfung. „Dies stellt höhere Anforderungen an die Beratungsqualität als eine einmalige Vermittlungsleistung.“
Vor diesem Hintergrund fordert der AfW, Altersvorsorgedepots mit Garantieelementen oder Absicherungen gegen Langlebigkeit zu kombinieren. „Wir gehen davon aus, dass der kommende Gesetzesentwurf den Lebensversicherern weiterhin die Möglichkeit bietet, Garantien und Leibrente im Rahmen der geförderten Altersvorsorge anzubieten und begrüßen das.“ Ferner würde der Verband es begrüßen, wenn steuerliche Anreize wie etwa eine höhere und nachgelagerte Absetzbarkeit von Beiträgen oder Zulagen und Gewinnen etabliert werden, um das Modell für breite Bevölkerungsschichten attraktiv zu machen.
Autor: VW-Redaktion