Verivox: Versteckte Preiserhöhungen für jeden vierten Kfz-Versicherungskunden

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Die Kfz-Versicherungsprämien haben in diesem Jahr wie von vielen Vorständen indirekt angekündigt, einen rasanten Anstieg erfahren. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox hat es 84 Prozent der Fahrzeughalter getroffen. 71 Prozent der Befragten akzeptieren die Prämienanpassungen.

Laut Verivox haben 84 Prozent der Fahrzeughalter Preissteigerungen in ihrer Kfz-Versicherung hinnehmen müssen. Von den Befragten erhielten 58 Prozent bereits die Beitragsrechnung für das kommende Jahr mit einer direkten Preiserhöhung. Für 25 Prozent bleibt der Beitrag unverändert, obwohl keiner von ihnen in den letzten zwölf Monaten einen Versicherungsschaden regulieren ließ. Eigentlich hätten sie damit um eine Schadenfreiheitsklasse nach oben klettern müssen und sollten infolgedessen einen günstigeren Beitrag erhalten. Dennoch geben nur 12 Prozent an, dass ihr Beitrag im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

Die repräsentative Umfrage wurde im Januar 2024 im Auftrag von Verivox durch das Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführt und umfasste 1.031 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren.

Quelle: Verivox

„Nicht alle Preiserhöhungen sind auf den ersten Blick erkennbar. Wenn der Versicherer den Schadenfreiheitsrabatt nicht oder nur teilweise anrechnet, handelt es sich um eine versteckte Preiserhöhung“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH.

Autofahrer haben verschiedene Möglichkeiten, höheren Prämien zu entgehen, darunter Tarifwechsel, Anpassung von veralteten Angaben wie der Fahrleistung oder ein Wechsel des Versicherers, berichtet der Vergleicher. Dennoch akzeptieren 71 Prozent der Befragten den höheren Beitrag, während 14 Prozent angaben, den Versicherer gewechselt zu haben oder wechseln zu wollen.

Schütz kommentiert die Strategie der Versicherer in dieser Saison so: „Die Versicherer sind in dieser Saison zweigleisig gefahren, um ihre höheren Ausgaben zu kompensieren. Einerseits haben sie ihre Prämien erhöht, andererseits haben sie Neukunden wieder günstige Prämien angeboten.“

Quelle: Verivox

Trotz der Preiserhöhungen müssten Versicherte nicht auf wichtige Leistungen verzichten. Schütz betont: „In unseren regelmäßigen Tariftests sehen wir zahlreiche Tarife mit starken Leistungen zum günstigen Preis.“

Eine Auswertung von Verivox weist darauf hin, dass im Durchschnitt der rund 500 untersuchten Tarife wichtige Leistungen keinen Aufpreis kosten, und in einigen Fällen sogar Rabatte gewährt würden. Zu den bedeutenden Leistungen gehören der Einschluss von grober Fahrlässigkeit, Tier- und Marderbisse inklusive Folgeschäden sowie ein erweiterter Wildschadenschutz.

Obwohl es kaum ein Top-Manager unmittelbar aussprach, bereiteten die Kfz-Versicherer ihre Kunden auf höhere Kosten vor. Die Kfz-Versicherer hadern etwa mit hohen Kosten für Ersatzteile oder gestiegenen Stundensätzen in Kfz-Werkstätten.

Wie der GDV in einer aktuellen Untersuchung berichtete, kosteten die Arbeiten an Mechanik, Elektrik oder Karosserie im Jahr 2022 durchschnittlich 173 Euro pro Stunde. Das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Noch teurer war das Lackieren. Hier kostete eine Stunde 188 Euro, 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei den Ersatzteilen haben Autohersteller zwischen August 2022 und August 2023 die Preise für Ersatzteile im Schnitt um 9,7 Prozent erhöht. Eine hintere Autotür kostete zum Beispiel über 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

Nach Angaben des GDV macht Kfz im letzten Jahr einen Verlust von rund drei Milliarden Euro.

Autor: VW-Redaktion