Deutsche Chefs fürchten Cyberrisiken und ESG-Fristen

Hacker

Quelle: Haftpflichtkasse

Die Folgen von Cyberkriminalität werden von den deutschen Firmenchefs weiterhin als größtes Risiko für ihre Unternehmen angesehen. Laut einer Umfrage des Spezialversicherers Beazley unter 250 Führungskräften verschiedener Branchen sind 28 Prozent der Befragten dieser Ansicht.

Dieser Anteil wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres auf 31 Prozent ansteigen und bis 2024 die von Führungskräften aus Frankreich, Großbritannien und Spanien übertreffen. Obwohl Führungskräfte die Bedrohungen im Bereich Cyber erkennen, fühlen sie sich schlecht gerüstet, sie zu bewältigen: Fast ein Drittel der deutschen Unternehmensleiter (30 Prozent) fühlt sich darauf nicht vorbereitet. Bei kleineren Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als eine Million Euro sind es sogar 42 Prozent. Dieser Wert spiegelt die zunehmende Komplexität von Attacken wider, denn Cyberkriminelle entwickeln ständig neue Methoden, um in Unternehmensnetzwerke einzudringen.

Eine weitere Erkenntnis: Mehr als sieben von zehn Führungskräften (72 Prozent) sehen laut Beazley-Umfrage in der Unfähigkeit, mit Innovationen Schritt zu halten, eine Hauptbedrohung für ihr Geschäft. Die Hälfte der deutschen Hersteller (50 Prozent) sieht in der technologischen Obsoleszenz die größte Gefahr für ihr Unternehmen – mehr als in jeder anderen Branche und in jedem anderen von uns untersuchten Land.

„Unsere Daten zeigen, dass die Sorgen um Cybersicherheit in den Vorstandsetagen von Unternehmen aller Branchen und Größen wachsen, denn Angriffe führen zu immer schwerwiegenderen Schäden und Cyberkriminelle werden immer raffinierter. Ermutigend ist, dass ein Drittel der deutschen Führungskräfte plant, in die Verbesserung ihrer Cybersicherheit zu investieren: Sie fühlen sich neuen Cyber-Bedrohungen zunehmend ausgesetzt und gleichzeitig nicht gewappnet, ihnen gegenüberzutreten. Der Schlüssel zum erfolgreichen Management von Cybersicherheit ist es, wachsam zu bleiben und mit aktuellen Innovationen Schritt zu halten.“

Gesine Froese, Underwriter – Cyber Risks DACH Lead bei Beazley

Angesichts der zunehmenden Bedrohung plant inzwischen mehr als ein Drittel (33 Prozent) der befragten Führungskräfte, im nächsten Jahr in eine verbesserte Cybersicherheit zu investieren – bei mittelständischen Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen ein und zehn Mio. Euro ist es sogar fast die Hälfte (44 Prozent).

Eine weitere Erkenntnis: Die bevorstehenden Fristen rücken für eine Reihe von ESG-Regelungen immer stärker in den Fokus von Unternehmensleitern. Fast ein Viertel (24 Prozent) der Vorstände stuft ESG als größtes Geschäftsrisiko ein. Jeder dritte Unternehmensleiter in Deutschland (32 Prozent) gibt an, nicht auf ESG-Risiken vorbereitet zu sein, verglichen mit etwa einem Fünftel in Frankreich (21 Prozent) und Spanien (19 Prozent).

„Deutsche Unternehmen sind mit einer Vielzahl neuer Risiken und zunehmender Bedrohungen konfrontiert. Während Cyberbedrohungen zunehmen, müssen sich Unternehmensleiter auch mit ESG-Vorschriften auseinandersetzen, die neue D&O- sowie Reputationsrisiken mit sich bringen. In einer Welt, die immer unberechenbarer wird, suchen Vorstandsetagen zunehmend nach spezialisierten Versicherungen, die sie dabei unterstützen, gestiegene Risiken abzufedern und die richtigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihre Unternehmen finanziell abzusichern und zukunftssicher zu machen“, erklärt Ulrich Schaller, Manager Financial Lines Germany.

Autor: VW-Redaktion

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