Österreicher vertrauen Brauereien mehr als Versicherern

Quelle: Bild von TeroVesalainen auf Pixabay

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. In Österreich scheint dies wohl auch auf die Versicherer zuzutreffen. Laut aktuellem OGM Vertrauensindex sind Bäckereien, Molkereien und Brauereien deutlich beliebter als die Versicherungskonzerne.

Demnach liegen die heimischen Bäckereien mit einem Vertrauenssaldo von plus 68 Punkten (80 Prozent vertrauen ihnen, nur zwölf Prozent nicht) an der Spitze. Die Grundnahrungsmittel wie das tägliche Brot und Milchprodukte werden von den Österreichern daher nicht nur kulinarisch geschätzt. Ähnliches gelte für das Bier mit der zunehmenden Vielfalt von Sorten und Kleinbrauereien.

Kein gutes Bauchgefühl haben die Befragten hingegen bei Branchen wie Mineralöl, Internet/Telekom/Handy, Banken, Versicherungen, Bau- und Pharmafirmen. Wer mit Medien, Energieversorgern, Immobilienmaklern oder Wettspielanbietern zu tun habe, muss mit einem erheblichen Misstrauen rechnen. Für den Vertrauensindex Branchen wurden Anfang Juni insgesamt 1.044 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte ÖsterreicherInnen ab 16 Jahren im Zeitraum online befragt.

Zugegeben: Auch in Deutschland ist das Image der Versicherungsbranche alles andere als gut. Eine aktuelle Umfrage von Guidewire scheint jedoch Grund zum Optimismus zu geben. So schätzt ein Drittel der Befragten in Deutschland (37 Prozent) die Produkte ihrer Versicherer. Zudem seien die Befragten der Ansicht, dass ihre Anforderungen verstanden werden. Im Jahr 2022 waren es nur fünf Prozent. Im Vergleich scheinen dies in Spanien nur 26 Prozent der Befragten, in Frankreich 25 Prozent und in Großbritannien 18 Prozent der Meinung zu sein, dass ihre Versicherer sie verstehen.

Zudem seien fünf Prozent der Befragten der Ansicht, dass Versicherungen für ihren Lebensstil nicht relevant seien. In Frankreich sind es laut Umfrage sechs Prozent, in Großbritannien vier Prozent und in Spanien drei Prozent. Die Ansicht, dass Versicherungen zwar notwendig, aber lästig seien, werde von gut einem Drittel (32 Prozent) vertreten. Zum Vergleich: 2022 waren es lediglich 19 Prozent. Spanien führt diese Kategorie an, mit 37 Prozent der Befragten, gefolgt von Großbritannien mit 36 Prozent und Frankreich mit 29 Prozent.

Dennoch schneiden Versicherungsvertreter im Beliebtheitsranking jedes Jahr aufs Neue miserabel ab. Im „Monitor Öffentlicher Dienst“ von 2022 belegen sie erneut den letzten Platz. Selbst Telefonisten genießen in der deutschen Bevölkerung ein höheres Ansehen als Verkäufer von Versicherungen. Wie kann das sein? Sind sie zu aufdringlich, zu sehr aufs Geld aus oder einfach nur ein missverstandener Prügelknabe? Die Schere zwischen Selbstwahrnehmung und Außenbild ist riesig. Und das ist Teil des Problems.

Autor: VW-Redaktion

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