Automobil-Manager hoffen auf mehr Einnahmen im Versicherungsgeschäft

Autohersteller wollen mit Versicherern kooperieren oder Nutzungsdaten an Versicherer verkaufen. (Quelle: dg)

Die Automobilbranche und die Versicherer sind traditionell eng verzahnt. Laut einer aktuellen KMPG-Umfrage unter mehr als 900 Vorständen und Geschäftsführern bedeutender Unternehmen der Automobilbranche in 30 Ländern sehen die Manager der Autokonzerne großes Wachstumspotenzial im Versicherungsmarkt. Zusätzliche Einnahmen sollen auch Abo-Modelle generieren.

Demnach sind 90 Prozent der Befragten laut Analyse der Ansicht, dass sich die Hersteller erfolgreich im Versicherungsmarkt betätigen werden; sei es im Rahmen einer Partnerschaft mit einem Versicherer (46 Prozent Zustimmung) oder durch den Verkauf von Fahrer- oder Fahrzeugdaten an ein Versicherungsunternehmen (44 Prozent). 

Auch die Möglichkeit, künftig durch monatliche Abo-Gebühren für Softwareleistungen oder andere Angebote zusätzliche Einnahmen zu generieren, scheint den meisten Branchenfachleuten eine realistische Option zu sein. Etwa zwei von drei Befragten sind „sehr“ oder „extrem zuversichtlich“, dass Kunden bereit sind, entsprechende Abogebühren zu bezahlen.

Zudem glauben 82 Prozent der Befragten, dass EVs in den nächsten zehn Jahren auch ohne Subventionen weit verbreitet sein werden. Die Zuversicht der Branchenexperten, auch ohne Subventionen eine Kostenparität zwischen Verbrenner und Elektrofahrzeugen erreichen zu können, steigt: Etwa drei Viertel der Manager gehen davon aus, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge im Jahr 2030 nicht mehr teurer sein werden als Verbrenner (72 Prozent).

Als Marktführer im Bereich batteriegetriebener Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt sieht die Mehrheit der Befragten Tesla, knapp gefolgt von Audi und BMW. Auf Platz vier folgt Apple, das vor einem Jahr noch Platz neun belegte.

Uneinigkeit herrscht laut KPMG-Umfrage jedoch bei der Frage, wer denn bei den Ladesäulen die Nase vorn hat. 22 Prozent der Befragten meinen, die Versorger seien hier am besten positioniert. Mit jeweils 16 Prozent folgen gleichauf unabhängige Netzbetreiber, Ölfirmen sowie Autohersteller und -händler.

Dauerstreit um Autodaten zwischen Autobauern und Versicherern

Seit Langem herrscht bereits ein Dauerstreit zwischen Kfz-Versicherern und Automobilherstellern um die Daten der Kunden. Rund die Hälfte der Autofahrer wäre demnach bereit, wenn ihre Daten an die Versicherer übermittelt würden. Laut einer aktuellen Dekra-Analyse meinen 46 Prozent der Befragten, dass sie wahrscheinlich einer solchen Übermittlung zustimmen würden. 22 Prozent halten es für sehr oder eher unwahrscheinlich, 32 Prozent sind unentschieden.

Die Hauptgründe dafür sind der Befragung zufolge Arbeits- und Zeitersparnis (28 bzw. 20 Prozent), dagegen sprechen aus Sicht der ablehnenden Befragten fehlendes Vertrauen in die Technik und die Furcht vor fehlerhafter Übermittlung (26 Prozent) sowie Bedenken in Sachen Datenschutz (24 Prozent). Unter den Befragten, die eine solche Datenübermittlung ablehnen, würde sich rund ein Viertel (26 Prozent) zu einer Zustimmung bewegen lassen, wenn sie dadurch deutliche Einsparungen bei ihrer Versicherungsprämie hätten. Die Erwartung wäre hier für eine Mehrheit, dass die Prämie um mehr als 100 Euro pro Jahr günstiger wird.

Autor: VW-Redaktion

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