Nach Ölkatastrophe: Peru verklagt Versicherer auf Schadenersatz in Milliardenhöhe

Strand in Peru. Quelle: Bild von Ronaldo Mendoza auf Pixabay

Die Ölkatastrophe im Januar 2022 im südamerikanischen Staat Peru trifft nun auch die Versicherer. Laut einem Medienbericht verklagt die Regierung des Landes den spanischen Ölkonzern Repsol auf Schadenersatz in Höhe von 4,3 Mrd. Euro. Als Gesamtschuldner sind auch die Versicherer Mapfre Global Risks (Spanien), Mapfre Perú Compañías de Seguro y Reaseguros von der Klage betroffen.

Wie das Online-Portal amerika21 berichtet, will das Nationale Institut für die Verteidigung des Wettbewerbs und den Schutz des geistigen Eigentums (Indecopi) den Ölkonzern, die beiden Versicherungsunternehmen sowie die Refinería La Pampilla (Peru), Transtotal Agencia Marítima (Peru) und Fratelli d’amico Armatori (Italien) für Verbraucherschäden und kollektiven immateriellen Schaden verklagen.

Indecpi-Präsident Julián Palacín berief sich dabei laut Bericht auf entsprechende Bestimmungen im Zivilgesetzbuch. Diese würden vorsehen, dass „derjenige, der ein riskantes Gut befördert oder eine riskante Tätigkeit ausübt und einem anderen einen Schaden zufügt, verpflichtet ist, diesen zu ersetzen.“

Der Ölkonzern Repsol wies die Klage – erwartungsgemäß – „unbegründet, ungerechtfertigt und unangemessen zurück, weil sie weder auf die Ursachen des Unglücks noch auf die bereits durchgeführten Aufräumarbeiten oder die vom Unternehmen in Zusammenarbeit mit der peruanischen Regierung eingerichteten Betreuungswege für die Betroffenen eingeht und weil ihre Schätzungen nicht die geringste Grundlage für die angegebenen Zahlen bieten“.

Anfang des Jahres war der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Südpazifik-Staat Tonga ausgebrochen und hatte dabei auch mehrere Flutwellen ausgelöst. In Peru drang deswegen beim Entladen des Tankers „Mare Doricum“ an der Pampilla-Raffinerie in Ventanilla in der Hafenprovinz Callao Rohöl aus und verschmutzte 21 Strände des Landes, berichtete die Deutsche Welle.

Dabei sollen rund 6.000 Barrel Öl ausgelaufen sein. Nach Angaben des peruanischen Umweltministeriums wurden dabei 174 Hektar Meer, Strände und Naturreservate verschmutzt, also eine Fläche so groß wie 270 Fußballfelder.

Die Regierung des Landes machte dabei den Ölkonzern für die Katastrophe mitverantwortlich, da diesem die Ölpipelines gehören würden. Repsol selbst sehe sich jedoch nicht in der Verantwortung und wirft den Behörden vor, vor dem Unglück keinerlei Tsunami-Warnungen herausgegeben zu haben.

Autor: VW-Redaktion

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