Brasilien: Opfer von Grubenunglück fordern 440 Mio. Euro Schadenersatz von TÜV Süd

Staudamm in Brasilien. Quelle: Bild von Anders Friström auf Pixabay

Der verheerende Staudammbruch in Brasilien Anfang des Jahres 2019 könnte für den TÜV Süd sehr kostspielig werden. Medienberichten zufolge fordern die 1.106 Überlebenden sowie die Angehörigen der über 270 Todesopfer insgesamt 440 Mio. Euro als Schadenersatz vom deutschen Prüfkonzern.

Das Landgericht München bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd) die Klageerweiterung und dass jetzt weiter verhandelt werde. Ein konkreter Verhandlungstermin stehe aber noch nicht fest. Dabei müssen die Richter nun klären, ob der TÜV Süd zumindest eine Mitschuld an dem Unglück hat. Der TÜV Süd hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Der Betreiberkonzern Vale war von der brasilianischen Justiz bereits zu Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe verurteilt worden, berichtet die Tagesschau.

Im Januar 2019 war bei einem Lawinenunglück der Abraumdamm I der Eisenerzmine Corrégo do Feijão des Rohstoffmultis Vale nahe der Stadt Brumadinho gebrochen. Bei der darauffolgenden Schlammlawine kamen mindestens 251 Menschen ums Leben. Weitere 21 Menschen gelten seitdem als vermisst, sind aber wohl ebenfalls bei dem Unglück ums Leben gekommen.

Noch einige Monate vor dem Unglück hatten brasilianische TÜV-Mitarbeiter den Staudamm begutachtet und als stabil zertifiziert. Deren Vorgesetzter war der beschuldigte deutsche TÜV-Süd-Manager. Sowohl das Unternehmen selbst als auch der betroffene Manager wollten sich laut Bericht nicht zu den Vorwürfen äußern.

Von dem Unglück in Brasilien sind auch einige deutsche Versicherer betroffen. Medienberichten zufolge war der betroffene Bergwerkkonzern Vale bei einem Rückversicherungskonsortium unter der Führung der Allianz versichert. Die Höhe der Police soll dabei zwischen 500 Mio. und zwei Mrd. Euro liegen.

Autor: VW-Redaktion

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