Credit Suisse will Greensill-Gelder bei den Versicherern eintreiben

Paradeplatz Zurich: Konzernsitz der Großbank Credit Suisse. Quelle: Credit Suisse

Der Skandal um die insolvente Greensill Bank hat nun auch die Versicherer erreicht. So will die Schweizer Großbank Credit Suisse im Zusammenhang mit der Abwicklung von gemeinsam mit der insolventen Greensill Capital geführten Fonds einen Teil des Geldes von den Versicherern zurückholen.

Dafür habe das Kreditinstitut fünf Versicherungsansprüche im Gesamtvolumen von rund 1,17 Mrd. Dollar eingereicht. Bereits im März 2021 hatte die Credit Suisse laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vier Lieferkettenfinanzierungs-Fonds im Gesamtvolumen von gut zehn Mrd. Dollar eingefroren. Seitdem habe die Bank 7,2 Mrd. Dollar aus der Liquidation der Fondspositionen eingesammelt und davon rund 6,7 Mrd. Dollar an die Anleger ausgeschüttet.

Ein Grund für die Schieflage der Greensill Bank in Deutschland sind neben den riskanten Finanzgeschäften die Probleme des Mutterkonzerns Greensill Capital Pty Ltd, ein britisch-australisches Fintech, das 2011 von dem australischen Banker Lex Greensill gegründet wurde. Die Holding hat ihren Sitz in Australien, das operative Geschäft ist in der britischen Tochter Greensill Capital gebündelt. Im Jahr 2014 wurde die in Bremen ansässige Nordfinanz Bank gekauft und in Greensill Bank umfirmiert.

Die deutsche Tochter sammelte Milliardengelder bei deutschen Privatanlegern und institutionellen Investoren ein, mit denen sie ihre komplexen Lieferkettenfinanzierungsgeschäfte betrieb. Das Business lief offenbar gut, die Bilanzsumme hatte sich allein zwischen 2017 und 2019 auf 3,8 Milliarden Euro verzehnfacht. Das Problem der Greensill Bank ist, dass die Kreditwürdigkeit, auf der das Geschäft fußt, eng mit dem Risikoprofil des Mutterkonzerns verzahnt ist. Genau dieser Mutterkonzern hat allerdings mittlerweile eine Insolvenz in Eigenregie beantragt.

Autor: VW-Redaktion

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