Wähler kritisch bei Reform der privaten Altersvorsorge
Die grundlegende Reform des bisherigen Systems der privaten Altersvorsorge beurteilen die Wähler sehr unterschiedlich. Das zeigen die Ergebnisse der jüngsten Umfrage im Rahmen des DIA-Deutschland-Trend. Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag Neuerungen angekündigt.
Nach der Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) halten nur 22 Prozent den neuen staatlich organisierten Altersvorsorgefonds, der im Zentrum dieser Reform stehen soll, für eine gute Lösung. 15 Prozent empfinden diesen Plan als Einschränkung ihrer Altersvorsorge, weil es mehr Auswahl brauche als nur einen Fonds. Weitere elf Prozent sehen den neuen Altersvorsorgefonds sogar für überflüssig an, weil es ohnehin schon genügend Angebote zur privaten Vorsorge gebe.
Die Alternative
Immerhin 16 Prozent plädieren für eine komplett andere Lösung: Der Altersvorsorgefonds, der eine Abwahlmöglichkeit enthalten soll, geht ihnen nicht weit genug. Eine verpflichtende zusätzliche Vorsorge würde mehr Bürger erreichen. Mit rund einem Viertel (24 Prozent) ist aber zugleich der Anteil jener, die keine konkrete Meinung zum Altersvorsorgefonds haben, die größte Gruppe unter den Befragten.
„Sollte die Bundesregierung den Plan eines staatlich organisierten Altersvorsorgefonds weiter verfolgen, für den es bislang nur einen Prüfauftrag gibt, kann sie per se nicht von einem Selbstläufer ausgehen. Es gibt erhebliche Vorbehalte, wie der DIA-Deutschland-Trend zeigt. Hinzu kommt viel Unsicherheit bei der Beurteilung dieses Projekts“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Zur Umfrage: Die repräsentative Befragung, die INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) durchführte, fand im Zeitraum vom 3. bis zum 6. Dezember 2021 statt. Daran nahmen 2.119 Personen aus Deutschland im Alter ab 18 Jahren teil. Die ausführlichen Umfrageergebnisse stehen hier zur Verfügung.
Autor: VW-Redaktion