Versichererverband GFIA wütend: Chile greift in den Pensionstopf von fünf Millionen Personen
Versicherer gegen Staat. Die Global Federation of Insurance Associations (GFIA) geht gegen den Staat Chile vor. Die Organisation hat das Financial Stability Board (FSB) gebeten, den Staat zur Ordnung zu rufen. Vorausgegangen war eine Aktion des südamerikanischen Landes gegen private Sparer.
Chile hat in den Pensionsfonds von rund fünf Millionen Versicherten gegriffen, um den ökonomischen Schock abzumildern, den Covid-19 verursacht hat. Der Eingriff hat die GFIA auf den Plan gerufen. Sie möchte, dass das FSB auf Chile einwirkt, hat aber noch weit größere Pläne. Das FSB ist eine internationale Organisation, die das globale Finanzsystem überwacht und Empfehlungen ausspricht.
Das Board müsse seine erfolgreiche Unterstützung für „private capital-backed pension systems“ erhöhen, erklärt der Versichererverband. Das wäre für die Sicherheit des Systems wie auch für die Angemessenheit der Pensionshöhe wichtig. Das System nehme bei der Covid-19-Erholung eine „Schlüsselrolle“ ein.
Doch damit nicht genug
Die Forderungen gehen noch weiter. Die FSB müsse die Wichtigkeit des „private capital-backed pension systems“ in ihre Vorschläge für das kommende G20 Summit aufnehmen. Das würde die italienische G20- Präsidentschaft in die Lage versetzen, die Erleichterungen zu untersuchen, die „long-term capital asset accumulation“ bei der Covid-Erholung spielen.
Das Board soll zudem auf die „Regional Consultative Group for the Americas“ einwirken. Diese Gruppe soll aufzeigen, welche Schäden durch den Eingriff Chiles für die Finanzstabilität des Landes entstanden sind und welche Risiken es für die Region nach sich ziehen könnte. Zudem soll es eine Diskussion unter den Aufsehern anregen, welche Schäden Covid auf die Pensionssysteme hat.
Die Adressaten sind die International Association of Insurance Supervisors (IAIS), die International Organisation of Pension Supervisors (IOPS) und die Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD).
Autor: VW-Redaktion
Schön wäre es gewesen zu erfahren, wie und mit welchen Konditionen der Staat Chile in den Pensionsfond „gegriffen“ hat. Etwas Hintergrundinformationund Sachlichkeit zu dem Vorgang wäre zweckdienlich gewesen.