Post-Corona: Swiss Re sorgt sich um Einkommensungleichheit und „Zombiefirmen“

Die Lebensversicherer reagieren auf die Folgen der Corona-Pandemie. Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Corona bestimmt derzeit noch immer das Alltagsgeschehen der Menschen rund um den Globus. Der Rückversicherer Swiss Re hat sich in einer Untersuchung bereits mit den Folgen nach der Pandemie auseinandergesetzt. Eine Erkenntnis: Die neuen Risiken reichen von den unbeabsichtigten Folgen staatlicher Maßnahmen bis hin zu den Gefahren der Wiederinbetriebnahme von nicht ausreichend gewarteten Industrieanlagen.

So hätten die Lockdowns die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert. Bei vielen Büroangestellten ging die Arbeit im Homeoffice weiter, doch bei persönlichen Dienstleistungen in Branchen wie Einzelhandel, Gastronomie und Tourismus, in denen auch geringere Löhne gezahlt werden, war die Arbeitslosigkeit hoch. Besonders bedenklich seien dabei laut Rückversicherer auch die überproportional starken Auswirkungen auf die jüngeren Generationen, die bereits mit einem angespannten Arbeitsmarkt und mangelnden Berufsaussichten zu kämpfen haben.

Der Rückgang der Einkommen in vielen Teilen der Weltgemeinschaft bedrohe zudem die gestiegene Nachfrage nach Versicherungen, die zuletzt in vielen Märkten zu beobachten war. Umso wichtiger wird die Entwicklung erschwinglicher privater Versicherungslösungen, um die Deckungslücke für mittlere und untere Einkommensschichten zu schließen.

„Als COVID-19 Ende 2019 auftauchte, erahnte kaum jemand das Ausmaß der Folgen. Viele Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben selbst neue Risiken geschaffen, von zunehmender Ungleichheit bis hin zu den Gefahren der Wiederinbetriebnahme nicht ausreichend gewarteter Industrieanlagen. Für uns als Rück-/Versicherer ist es essenziell, diese neuartigen Risiken möglichst genau zu verstehen. Wichtig ist auch, bei den bereits bekannten neuartigen Risiken – besonders im Zusammenhang mit dem Klimawandel – wachsam zu bleiben, denn sie werden uns noch auf Jahre hinaus beeinflussen.“

Patrick Raaflaub, Group Chief Risk Officer von Swiss Re

Zudem könnten die sogenannten „Zombiefirmen“ für den Finanzsektor zur Belastung werden, insbesondere wenn die Kreditausfallquoten steigen. Tiefe Zinsen sind für Unternehmen ein Anreiz, Bankkredite aufzunehmen. Sobald die staatliche Unterstützung versiegt und „Zombiefirmen“ insolvent werden, bestehe die Gefahr umfangreicher Ausfälle, konstatieren die Experten der Swiss Re.

Autor: VW-Redaktion

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