myLife-Manager Arndt: „Ein Provisionsverbot und darauf folgende aufwendige Umstellungen hätten zur Folge, dass die Anzahl der Vermittler sinkt“
Jens Arndt, Vorstandsvorsitzender der myLife Lebensversicherung, lehnt den Provisionsdeckel ab. „Es ist nicht die beste Lösung, um eine zukunftsfähige Altersvorsorge aufzubauen“, sagt der Manager. Stattdessen brauche es geringe Kosten, Transparenz und Flexibilität. Dies sei mit Nettoprodukten und Honorarberatung möglich.
„Nettoversicherungen enthalten keine vertrieblichen Abschlusskosten oder Provisionen – die Beratung und Betreuung werden separat und transparent über ein Honorar vergütet. So fließt das eingezahlte Geld direkt in die Altersvorsorge“, sagt der Manager. Mit einer Beratung auf Honorarbasis könne der Berater zudem besser auf die teilweise sehr verschiedenen Bedürfnisse seiner Kunden eingehen. „Dies ist bei einer provisionsbasierten Beratung kaum möglich, da hier für jeden Kunden ein fester Satz für die Vermittlung eingerechnet und bezahlt wurde“, so Arndt.
Die Kostenreduzierung indes gelinge durch Digitalisierung und Automatisierung. Nur so könne man Produktkosten langfristig reduzieren und dies zum Kundenvorteil nutzen.
„Es steht außer Frage, dass es einer guten privaten Altersvorsorge bedarf, die kostengünstig, flexibel und transparent ist – und einer Gesetzgebung, welche die Kundeninteressen stärkt. Doch Provisionsdeckel oder gar -verbote sind unserer Ansicht nach nicht die richtige Lösung“, betont Arndt. Noch sei der Marktanteil von Nettoprodukten vergleichsweise klein, den Hauptteil machten Provisionsprodukte aus.
„Ein Provisionsverbot und darauf folgende aufwendige Umstellungen und Aufrüstungen hätten zur Folge, dass die Anzahl der Vermittler sinkt – und weniger Menschen die Möglichkeit erhalten, beraten zu werden und für ihr Alter vorzusorgen. Damit fiele die Regulierung zulasten der Kunden und würde wahrscheinlich ihren Zweck verfehlen, die private Altersvorsorge als wichtiges Standbein nachhaltig zu stärken“, warnt der Experte.
Autor: VW-Redaktion