Schweiz: Bundesrat legt Pläne für Pandemieversicherung auf Eis
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Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) in der Schweiz will das Konzept einer öffentlich-privaten Pandemieversicherung vorerst nicht weiterverfolgen. „Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen klare Anzeichen, dass die Unternehmen eine Pandemieversicherung in dieser Art wollen. Besonders das Obligatorium stößt auf Ablehnung“, teilt der Schweizer Bundesrat mit.

Der Vorschlag einer solchen Pandemieversicherung habe vorgesehen, dass der Staat einen sehr hohen Anteil der Risiken tragen würde, die langfristig mittels Prämien gedeckt werden sollten. Die Unternehmen erhielten im Ereignisfall vertragliche Entschädigungsleistungen, müssten im Gegenzug aber eine jährliche Versicherungsprämie entrichten.

„Deren Höhe könnte sich nur dann in einem vertretbaren Rahmen bewegen, wenn die Pandemieversicherung für alle rund 600.000 in der Schweiz tätigen Unternehmen obligatorisch wäre“, so der Bundesrat aber weiter. Allerdings würden entsprechende Anzeichen für eine solche Beteiligung fehlen, heißt es weiter. Besonders das Obligatorium würde auf Ablehnung stoßen.

Der Schweizer Versicherungsverband (SVV) zeigte hingegen kein Verständnis für die Entscheidung der Politik: „Der Bund selbst beurteilt im Bericht des Bundesamts für Bevölkerungsschutz BABS vom November 2020 die Pandemie als größtes Risiko unserer Gesellschaft. Sowohl die nationale als auch andere Risikoanalysen im In- und Ausland kommen demnach zum Schluss, dass von einer Pandemie ein sehr hohes Risiko ausgeht. Grund dafür ist die Kombination aus einer hohen Häufigkeit und sehr großen Schadenausmaßen. Im Lichte dieser Risikoanalyse ist es für den SVV nicht nachvollziehbar, weshalb die Landesregierung jetzt – bei weiter grassierender Coronapandemie und im Wissen um die schon jetzt entstandenen massiven wirtschaftlichen Schäden – auf die Fortführung der Konzeptarbeiten verzichtet.“

So würden sich die Schweizer Privatversicherer „trotz des negativen Entscheids der Landesregierung auch weiterhin für eine Lösung ein, die die wirtschaftlichen Folgen einer künftigen Pandemie beziehungsweise eines staatlich verordneten Lockdowns besser aufzufangen vermag. Um dies zu erreichen, hat der SVV weitere Lösungsansätze ausgearbeitet.“

Autor: VW-Redaktion

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