D&O-Versicherung: Volkswagen fordert Schadenersatz von Ex-Chef Martin Winterkorn
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Quelle: Bild von renehesse auf Pixabay

Neue Runde im Dieselskandal beim niedersächsischen Automobilkonzern Volkswagen: Dieser fordert nun von den ehemaligen VW- und Audi-Chefs Martin Winterkorn und Rupert Stadler Schadenersatz wegen Verletzung der Sorgfaltspflichten.

Der Vorwurf des Aufsichtsrates: Der ehemalige Volkswagen-Chef Winterkorn habe es laut einem Bericht der Tagesschau unterlassen, die Hintergründe des Einsatzes unzulässiger Softwarefunktionen in Dieselmotoren unverzüglich und umfassend aufzuklären, die zwischen 2009 und 2015 in Nordamerika verkauft wurden. Stadler habe es zudem versäumt, dass von der VW-Tochter entwickelte große Dieselmotoren auf unzulässige Softwarefunktionen untersucht wurden.

Allerdings gehen Beobachter davon aus, dass es der Konzern eher auf Zahlungen aus Winterkorns Managerhaftpflicht abgesehen hat. So hatte VW für Winterkorn und andere Manager eine D&O-Versicherung abgeschlossen, über die der Autokonzern laut einem Bericht der Welt immerhin bis zu einer halben Milliarde Euro bekommen könnte. Voraussetzung ist allerdings, dass die D&O-Police nur bei fahrlässigen Fehlern – und nicht bei vorsätzlichem Betrug – einspringt.

„Außerdem hat Herr Prof. Winterkorn es unterlassen, dafür zu sorgen, dass in diesem Zusammenhang gestellte Fragen der US-amerikanischen Behörden umgehend wahrheitsgemäß und vollständig beantwortet werden“, heißt es in einer VW-Mitteilung des Aufsichtsrates. Damit hätte der Konzen seinem ehemaligen Chef laut Bericht eine „goldene Brücke“ gebaut, um mithilfe seiner D&O-Versicherung und einer möglichen Millionenzahlung als eine Art Selbstbeteiligung aus der Sache herauszukommen.

Autor: VW-Redaktion

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