Wegen gesunkener Lebenserwartung durch Covid-19: Schweden will Renten erhöhen

Quelle: Bild von Andy H auf Pixabay

Der langjährige Trend, dass sich die Langlebigkeit jedes Jahr erhöht, scheint – so der Chefaktuar der schwedischen Rentenbehörde, Erland Ekheden –  2020 gebrochen zu sein. Die Behörde plant laut IPE-News, dass sich die Renten in Schweden in den nächsten fünf Jahren sehr leicht erhöhen könnten. Grund ist, dass die Lebenserwartung aufgrund von Covid-19 leicht gesunken ist.

Erste Voraussagen, die noch durch endgültige Zahlen von Statistics Sweden validiert werden müssen, gehen von einer kalkulatorischen Abnahme der Lebenserwartung von rund einem Prozent sowohl für Männer wie Frauen aus. Damit liegt die Lebenserwartung ungefähr auf dem Niveau von 2015.

Die Basispension („income pension“) beruht auf den jährlichen, einkommensabhängigen Einzahlungen in das Rentensystem. Ihre Höhe wird aufgrund der Fünfjahres-Lebenserwartungs-Tafeln von Statistics Sweden kalkuliert. Es wird also rückwärts betrachtet die Sterblichkeit der letzten fünf Jahre berücksichtigt. Das heißt: Die mögliche verminderte Lebenserwartung des Jahres 2020 wird ab 2022 für fünf Jahre in der Kalkulation der Rentenhöhe durchschlagen.

Im Vergleich zum normalen Lebenserwartungstrend, so die schwedische Rentenbehörde, bedeutet das, dass wahrscheinlich Neurentner ab 2022 etwa zwei bis vier Euro mehr Basispension („income pension“) erhalten als bei Fortsetzung des „normalen“ Trends.

Im Segment der sogenannten Premium Pension, der obligatorischen zusätzlichen Altersversorgung mit Fonds, beruht die Kalkulation der Rentenhöhe auf einer Prognose der künftigen Sterblichkeit. Diese Prognose hat sich aufgrund von Covid-19 nicht verändert.

Autor: VW-Redaktion

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