Millionenklage: Shell muss wegen Öllecks vor den High Court

Ölpest - Symbolbild. Bild von June Hanabi auf Pixabay

Das oberste Gericht Großbritanniens hat eine Klage von 42.500 Menschen gegen Shell zugelassen. Die Farmer und Fischer verklagen den Konzern, da es seit Jahren zu Öl-Austritten aus Pipelines komme, die sowohl Grund wie auch Wasser im Niger Delta verseuchen.

Die Richter argumentierten gegen Royal Dutch Shell (RDS) beziehungsweise ihr Subunternehmen SPDC. An dem Tochterunternehmen sind mehrere europäische Energieriesen beteiligt. Den Löwenanteil hält die Nigerian National Petroleum Corporation mit 55 Prozent, Shell folgt mit 30 Prozent, es folgen Total mit 10 und Eni mit fünf Prozent, berichtet Reuters.

„Verantwortung“ oder „Zuständigkeit“

Die größten Energiekonzerne hätten eine „Verantwortung“ gegenüber der Bevölkerung und könnten für ihr Verhalten zur Rechenschaft gezogen werden. Das gelte auch, wenn die Vorfälle „overseas“ geschehen, argumentierten die Richter. Das Unternehmen hatte sich gegen die Klage gewandt, das Gericht wäre „nicht zuständig“. Zudem handle es sich bei den Vorfällen um „Sabotage“. Der Shell-Konzern zeigte sich „enttäuscht“ über die Entscheidung und wolle sein Westafrika-Engagement „prüfen“.

Die Zulassung der Klage überrascht nicht, vor zwei Jahren hatten 2.000 Personen aus Sambia eine Klage gegen das Minenunternehmen Vedanta zugelassen. Kurz darauf wurde sich außergerichtlich geeinigt. Auch Shell durfte bereits Erfahrungen mit dieser Art von Klagen sammeln. Im Jahr 2015 wurde der Konzern bereits zur Auszahlung von 55 Mio. Pfund wegen Öllecks in Nigeria verurteilt.

Autor: VW-Redaktion

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