Unternehmenswerte: FM Global warnt vor langfristigen Beeinträchtigungen durch Überschwemmungen
Unternehmen, die keine ausreichenden Vorkehrungen zum Schutz vor Überschwemmungen treffen, müssen in den zwölf Monaten nach einem Hochwasserereignis mit einem deutlichen Rückgang ihres Aktienkurses rechnen, berichtet der Industrieversicherer FM Global. Laut einer aktuellen Studie unter den 71 weltweit größten börsennotierten Unternehmen verzeichneten die Befragten nach einem schwerwiegenden Flutereignis im Folgejahr einen durchschnittlichen Verlust ihres Unternehmenswertes von fünf Prozent.
Dies entspreche einem Betrag von insgesamt 82 Mrd. US-Dollar. Dabei beruhe der Wertverlust aber nicht durch die direkten Kosten eines Hochwasserschadens zustande, sondern durch die verringerte Erwartungshaltung von Investoren hinsichtlich zukünftiger Cashflows.
„Die Wahrnehmung von Investoren hat sich gewandelt. Wurden Schäden infolge von Überschwemmungen früher noch als unglücklicher Umstand angesehen, wird heute die Unternehmensführung verantwortlich gemacht. Anleger beurteilen Unterbrechungen der Geschäftstätigkeit sowie die daraus folgenden langfristigen Verluste, wie Rufschädigungen, verlorene Marktanteile und verpasste Expansionsmöglichkeiten. […] Die für Hochwasserschutz anfallenden Kosten erscheinen demgegenüber verhältnismäßig gering.“
Deborah Pretty, Unternehmensgründerin von Pentland Analytics
Auch in Deutschland würde Hochwasser eine der häufigsten Schadensursachen darstellen. So zeigen Daten, die in diesem Zusammenhang von vier technischen Universitäten in den Niederlanden erhoben wurden, dass vier der fünf folgenschwersten Überschwemmungen in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren aufgetreten sind. Mit Schäden in Höhe von rund zehn Mrd. Euro zogen Überflutungen an der Elbe, Donau und Mulde im Jahr 2002 die höchsten finanziellen Schäden nach sich. Auch die 2013 aufgetretenen Überschwemmungen führten zu Schäden von rund 6,5 Mrd. Euro. Neben den direkten Schäden spüren betroffene Unternehmen zusätzlich die Auswirkungen indirekter Verluste, konstatiert FM Global.
Autor: VW-Redaktion