Zwei Explosionen in Beirut: Tote und Milliardenschäden

Beirut vor der Explosion. Bild von nutznutzer auf Pixabay

Es erinnert an einen Bombeneinschlag. In Beirut kam es zu zwei heftigen Explosionen, die hunderte Menschen tötet, tausende Verletzte und hunderttausende ohne Wohnung zurückließ. Das komplette Hafengebiet der Stadt wurde praktisch eingeebnet, doch fast die halbe Stadt ist betroffen.  

In der Hauptstadt des Libanons kam es zunächst zu einem Brand, der dann die Explosionen auslöste. Die New York Times berichtet mit Bezug auf offizielle Stimmen, dass in einem Lagerhaus mehr als 2.700 Tonnen Ammonium-Nitrat gelagert wurden, die seit einer Konfession im Jahr 2014 dort aufbewahrt wurde. Der Spiegel berichtet ähnliches, so sei der Stoff zur Herstellung von Dünger und Sprengstoff seit Jahren in einer „kaum gesicherten Halle“ gelagert gewesen.

Welche Wucht das entzündende Nitrat hatte, zeigt folgendes Video des britischen Nachrichtensenders Sky News.

Bei der Haftungsfrage könnte es von entscheidender Bedeutung sein, warum in einem Lagerhaus solche Mengen eines hochexplosiven Stoffes offenbar nicht sicher gelagert wurden.

Rund 300.000 Menschen sind obdachlos

Nach Angaben des libanesischen roten Kreuzes wurden mindestens 113 Menschen getötet und 4.000 verletzt, die Zahl der Vermissten ist unklar. Die Krankenhäuser konnten die Flut der Verletzten nicht versorgen, es musste Hilfe von anderen Städten angefordert werden. Das Ausland sagte Hilfe zu.

Von der Explosion ist nach Angaben der Behörden fast die halbe Stadt betroffen. Bis zu 300.000 der rund 2,3 Millionen Bewohner seien obdachlos geworden, sagte Gouverneur Marwan Abud laut RP-Online. Die Höhe der Schäden schätzt er auf insgesamt drei bis fünf Mrd. Dollar.

Was in welchem Maße versichert ist, war bis Redaktionsschluss unklar. Die Axa XL schreibt: „Axa XL hat ein gewisses Exposure im Libanon. Wir arbeiten mit unseren Kunden und ihren Maklern zusammen, um die Auswirkungen dieses schrecklichen Ereignisses zu verstehen, und sprechen den Menschen in Beirut und allen Betroffenen unser tief empfundenes Mitgefühl aus.“

Der Libanon befindet sich aktuell in der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte, die finanzielle und gesundheitspolitische Lage war bereits vor der Krise prekär. Nun muss sich die Regierung  noch fragen lassen, wie es zu dem Unglück kommen konnte.

Autor: VW-Redaktion