GDV-Mann Asmussen über die BSV: Wo Leistungsansprüche vorhanden seien, werde ohne jeden Zweifel gezahlt

Jörg Asmussen. Quelle: GDV

Jörg Asmussen, hat mit dem Nachrichtensender NTV über Corona und die nicht unumstrittene Rolle der Versicherer in der Krise gesprochen. Nüchtern und sachlich erklärt das Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Arbeit der Branche und nutzt seinen politischen Hintergrund für eine Analyse der Maßnahmen von Bundesregierung und EU.

Deutschland und die EU können die Krise beherrschen, erklärt Asmussen. Die Hauptlast liege auf der Fiskalpolitik der Einzelstaaten, aber auch der europäische Stabilitätsmechanismus ESM sei stabil und werde funktionieren. Deutschland habe aufgrund eines „jahrelang ausgeglichenen Haushalts“ die Möglichkeit, „so groß zu reagieren“.

Es sei „richtig und wichtig für die Zukunft Europas“, dass die Politik in dieser Situation solidarisch reagiere, erläutert Asmussen, der zuvor unter anderem Staatssekretär im Bundesfinanz- und Arbeitsministerium war. „Ich glaube, die kernökonomische Verteidigungslinie, die wir im Moment sehen, und die auch funktioniert, ist der europäische Stabilitätsmechanismus ESM zusammen mit der Europäischen Zentralbank EZB. Das ist groß, das ist stabil, das ist morgen einsatzbereit, das wird funktionieren. Also ökonomisch ist die Antwort da“, ist sich der GDV-Mann sicher.

Gemeinsame Schulden wie Corona-Bonds lehnt Asmussen ab. Das Instrument, könne derzeit wegen fehlender Voraussetzungen nicht „vernünftig“ eingesetzt werden. „Man braucht für funktionierende Gemeinschaftsanleihen auch eine vergemeinschaftete Ausgabenpolitik, eine vergemeinschaftete Einnahmepolitik, und dann kann man auch die Schuldenaufnahme vergemeinschaften. Da wir das nicht haben, ist dieses singuläre Instrument so zurzeit eine falsche Diskussion, aber es ist eine politische.“

Versicherer helfen

Das Weltfinanzsystem ist aus Asmussens Sicht heute stabiler als bei der Finanzkrise 2008. Die eigentliche pandemische Krise geschehe in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die deutsche Versicherungswirtschaft helfe ihren Kunden in der Krise mit Stundung oder Aussetzen von Prämienzahlungen.

„Wir haben 73.000 Betriebsschließungsversicherungen in Deutschland bei den Millionen von Betrieben“, erklärt das GDV-Präsidiumsmitglied. Bei einem Großteil seien Pandemien nicht mit abgesichert, „doch wo Leistungsansprüche vorhanden seien, werde „ohne jeden Zweifel gezahlt“. Darüber hinaus gäbe es „freiwillige Leistungen der Industrie für ihre Kunden“.

Autor: VW-Redaktion

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