Bayerische-Vorstand Gräfer will KMU helfen: „Kosten runter – Hilfsgelder her“

Gräfer zu KMU in Corona-Zeiten: "Kosten runter, Hilfsgelder hoch"

Martin Gräfer hat eine Meinung und teilt diese gerne. Aktuell hat er sich zu einem Punkt geäußert, der zumindest partiell über seine Aufgabe als Vorstand der  Versicherungsgruppe die Bayerische hinausgeht: die Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Die Corona-Epidemie ist speziell für KMU existenzbedrohend, das ist ein offensichtlicher und beklagenswerter Zustand. Es gehe für viele der KMU „ums Ganze“, erklärt Gräfer und hat einige Tipps und Ratschläge gesammelt.

Zunächst sollen die Unternehmen staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz habe versprochen: „Es ist genug Geld da und wir setzen es ein.”  Wer mit dem Ausland handelt, könne seine Geschäfte zudem deutlich umfangreicher durch Exportkreditgarantien (“Hermesdeckungen”) des Bundes abdecken. Zudem lege der Bund ein „gut ausgestattetes KfW-Programm“ zur Refinanzierung von Exportgeschäften auf.

Eine „besonders große Hilfe“ gibt es für alle Selbstständigen und Freiberufler, die sich aufgrund einer Corona-Erkrankung oder auch nur des Verdachts darauf in Quarantäne befinden, erklärt Gräfer. Sie können nach Paragraf 56 Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes „eine finanzielle Entschädigung“ beantragen. Die Höhe orientiert sich am Jahreseinkommen des letzten Jahres.

Kurzarbeit und Steuern

Ein weiterer Punkt von Gräfer ist die Kurzarbeit. „Wer Mitarbeiter hat – und eine mangelnde Auftragslage – der kommt jetzt noch leichter an Kurzarbeitergeld“, erklärt der Vorstand. Das sogenannte Quorum der von Arbeitsausfall betroffenen Beschäftigten im Betrieb wird auf nur noch zehn Prozent abgesenkt. Zudem müssen Chefs auch nicht erst negative Arbeitszeitsalden aufbauen, die dem Arbeitsamt nachgewiesen werden müssen. Überdies gäbe es das Kurzarbeitergeld auch für Leiharbeitnehmer. Die Sozialversicherungsbeiträge würden durch die Bundesagentur für Arbeit vollständig übernommen.

Beim Thema Steuern würde sich der Fiskus „ungewohnt großzügig“ zeigen. Die Landesfinanzbehörden hätten bereits Direktiven erhalten, sich „kulant zu zeigen“. Damit soll die Liquidität bei Selbstständigen und Unternehmen belassen werden. Die Maßnahme betrifft die Einkommens-, die Körperschafts- und die Umsatzsteuer. Die Steuervorauszahlungen könnten zudem unbürokratisch reduziert werden.

„Jetzt ist die Zeit, um sich selbst oder die Mitarbeiter auf Trab zu bringen. Kosten runter – Hilfsgelder her: Das ist die Parole der Stunde“, schließt Gräfer.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • „Martin Gräfer hat eine Meinung und teilt diese gern“ … Gott sei Dank, kann ich da nur sagen. Allzu viele Manager und Unternehmer kreisen jetzt in der Krise nur um ihr eigenes Unternehmen (oder den eigenen Bonus?). Da ist es gut, dass es auch noch welche gibt, die an andere denken – nicht zuletzt die Partner und Kunden.

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