Extremus reduziert Haftungssumme für 2020 auf neun Mrd. Euro

Terroranschlag auf das Pentagon in Washington am 11. September 2001. Quelle: Bild von WikiImages auf Pixabay

Extremus beschränkt seine jährliche Haftungssumme für 2020 von vorher zehn Milliarden auf neun Milliarden Euro. Der Kölner Terrorversicherer begründet diesen Schritt damit, dass der Bund seine jährliche staatliche Garantie zum Jahreswechsel von 7,5 auf 6,48 Mrd. Euro bis Ende 2022 reduziert hat. 2,52 Mrd. Euro sind durch Rückversicherer abgedeckt.

Allerdings sei die Leistungsfähigkeit von Extremus dadurch nicht gefährdet, wird Vorstandsvorsitzender Thomas Leicht in der Kölnischen Rundschau zitiert. Zudem sei die jährliche Entschädigung pro Konzern auf 1,5 Mrd. Euro begrenzt. Nicht versichert sind allerdings Schäden als Folgen von Krieg, Kernenergie und Kontamination durch biologische und chemische Substanzen (ABC-Risiken).

Seit seiner Gründung 2002 hat Extremus seine Haftungssumme von ursprünglich 13 Mrd. Euro auf zunächst zehn Mrd. Euro gesenkt. Allerdings hat das Unternehmen laut Bericht seitdem keinen nennenswerten Schaden durch Terroranschläge erlitten. Lediglich nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt verzeichnete Extremus einen Schaden, der auch erstattet wurde.

Allein 2018 ist Zahl der Todesfälle durch Terrorismus laut aktuellem Global Terrorism Index (GTI) zum vierten Mal in Folge um 15,2 Prozent auf 15.952 weltweit gesunken. Seit ihrem Höhepunkt 2014 (33.555) registrierten die Experten einen Rückgang um 52 Prozent. Auch die Höhe der wirtschaftlichen Schäden durch Terrorakte ist seit 2014 (111 Mrd. US-Dollar) deutlich zurückgegangen auf rund 33 Mrd. US-Dollar.

Quelle: Statista

Die Gesamtzahl der Todesfälle sank 2018 um über 15 Prozent, wobei die größten Rückgänge im Irak und in Somalia aufgrund der Niederlage des Islamischen Staates im Irak und der Levante (ISIL) im Irak und der von den USA geführten Luftangriffe auf Al-Shabaab zu verzeichnen waren.

Deutlich gefährlicher scheinen aktuell jedoch die Bedrohungen durch den Terror von rechts zu sein. So listet der Datensatz The Right-Wing Terrorism and Violence (RTV) des Center for Research on Extremism der University of Oslo von 1990 bis 2018 insgesamt 758 Fälle von Rechts-Terrorismus und rechter Gewalt in Westeuropa auf.

Quelle: Statista

Trauriger Spitzenreiter dabei ist Deutschland mit 200 Fällen, darunter sind 170 vorsätzliche oder spontane Angriffe von denen 87 tödliche Folgen hatten. Dabei kamen insgesamt 115 Menschen ums Leben. Die Statistik beinhaltet alle Angriffsformen von Schlägen und Tritten bis Schusswaffen.

Außerdem sind acht geplante aber nicht durchgeführte Angriffe sowie 22 Fälle von Umsturzplanung (Entdeckung von Bombenherstellungsmaterialien oder Waffenlagern) aufgeführt.

Autor: VW-Redaktion

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