Feuer für die Restschuldversicherung: „Banken bekommen im Schnitt 50 Prozent der Prämie als Provision“
Die Restschuldversicherung ist den Verbraucherschützern liebstes Kind. Welches Produkt, neben der Riester-Rente, liefert den Kundenwächtern so konstant Angriffsfläche. Christian Biernoth, Jurist und Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Hamburg, hat jetzt über das Produkt und die Anbieter harsch geurteilt, aber auch Alternativen genannt.
Die Restschuldversicherung sei „in der Regel extrem teuer“, warnt Biernoth im Gespräch mit der SZ. Der Preis hat auch einen Grund. „Banken bekommen im Schnitt 50 Prozent der Versicherungsprämie als Provision für die Vermittlung“, erklärt der Jurist.
Zu wenig Transparenz
Die Prämie ist aber nicht das einzige Problem. Die Versicherungen würden zu viel ausschließen. Beispielsweise stehe im Kleingedruckten oft, dass bei Arbeitslosigkeit „nur ein paar Monate lang geleistet“ wird oder die Versicherung nach befristeter Beschäftigung nicht leistet. Teilweise werde in Verträge aufgenommen, dass bei „Arbeitsunfähigkeit wegen einer bei Abschluss bekannten ernstlichen Erkrankung“ nicht geleistet wird. Was darunter falle, sei „oft unklar“.
Biernoth rät den Verbrauchern, sich im Zweifel einmal mehr beraten zu lassen. „Wir empfehlen dringend eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Mit der ausgezahlten Rente kann auch ein Darlehen getilgt werden.“
Bei der Absicherung größerer Summen rät er zur Risikolebensversicherung. Diese könne bei hohen Beträgen sinnvoll sein.