Was wusste die Bafin um den PIM Gold-Skandal?

Premium Gold auf der DKM 2017 in Dortmund. Quelle: td

Die Insolvenz des Goldhändlers PIM Gold scheint nun auch die Politik erreicht zu haben. Welche Rolle die Bafin dabei spielt, sollte eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag durchleuchten, die nun dem Finanzmagazin Procontra online vorliegt. Ein Ergebnis: Es würden derzeit keine Erkenntnisse vorliegen, wonach PIM Geschäfte ohne gesetzlich erforderliche Erlaubnis betrieben worden seien.

Demnach sei das damalige Geschäftsmodell als reiner Kauf physischen Goldes ausgestaltet gewesen. Dabei habe es sich um eine Dienstleistung gehandelt, die keiner Genehmigung der Finanzaufsicht unterlag. Allerdings hätten der Bafin auch Erkenntnisse über Angebote vorgelegen, die einen Rückkauf des Goldes zum Ankaufspreis einschlossen.  Dabei habe die Bafin insgesamt zwölf Verträge erhalten, die als sogenanntes „Rücklaufmodell“ ausgestaltet gewesen sein sollen.

„Diese wurden nach Aufforderung der BaFin unverzüglich abgewickelt. Darüber hinaus ergaben sich keine Anhaltspunkte für unerlaubte Geschäfte“, wird die parlamentarische Staatssekretärin Sarah Ryglewski in ihrer Antwort an die Linke zitiert.

Auch mehrere Kundenbeschwerden hätten laut Bericht keinen Generalverdacht begründet. Eine Warnung der Bafin vor dem PIM Gold-Produkt „Kinder Gold Konto“ sei zudem wieder nach wenigen Wochen von der Website der Finanzaufsicht gelöscht worden.

PIM Gold hatte mehrere Jahre hinweg bei rund 10.000 Anlegern – insbesondere Kleininvestoren – Gelder zum Kauf von rund 3,4 Tonnen Gold mit einem aktuellen Marktwert von etwa 150 Mio. Euro eingesammelt. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat den Verdacht, dass ein großer Teil des Goldes nicht vorhanden ist. Die betroffenen Gläubiger können indes erst mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Dezember entsprechende Ansprüche geltend machen. Bis zu einer Auszahlung könnte es jedoch noch einige Jahre dauern.

Autor: VW-Redaktion

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