Blau Direkt durchbricht Umsatzschwelle von 250 Millionen Euro

Kai-Uwe Laag, CEO von Blau Direkt. Bildquelle: Blau Direkt
Der Maklerpool und Technologiedienstleister Blau Direkt hat seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2024 um 31 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 251 Mio. Euro hochgeschraubt. Auch 2025 liefen die Geschäfte für die Lübecker gut an: Der Umsatz kletterte im ersten Quartal auf 87 Mio. Euro – ein Plus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ob das Unternehmen Gewinne macht, verrät das Unternehmen nicht.
Noch stärker stiegen die Provisionserlöse, die mit 236 Mio. Euro um 32 Prozent zulegten, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Weitere Kennzahlen nennt Blau Direkt in seiner immerhin zweiseitigen Pressemitteilung nicht.
Das von Lars Drückhammer und Oliver Pradetto gegründete Unternehmen, das über sein anfängliches Maklerpool-Dasein längst hinausgewachsen ist, veröffentlicht keine klassischen, öffentlich zugänglichen Geschäftsberichte wie börsennotierte Unternehmen. Das Unternehmen beschränkt sich darauf, ausgesuchte Finanzkennzahlen und Geschäftsentwicklungen zu vermelden. Branchenkreisen zufolge fuhr das Unternehmen 2023 einen Verlust von rund zehn Mio. Euro ein.
„Unser Umsatzwachstum ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines klaren strategischen Kurses“, wird CEO Kai-Uwe Laag in der Mitteilung zitiert. 2024 sei „ein Jahr der Innovation und der sichtbaren Ergebnisse“ gewesen, so Laag, der im Juli 2024 die Führung des Unternehmens von Lars Drückhammer übernahm. Blau Direkt-Mitgründer Pradetto hatte sich bereits 2022 aus der aktiven Unternehmensführung zurückgezogen.
Ein zentraler Hebel für das starke Wachstum der Lübecker ist nach eigenen Angaben Unternehmen die konsequente Investition in technologische Innovationen und Prozessautomatisierung. Mit der Einführung der Plattform Qonekto, einer bidirektionalen Schnittstelle zwischen dem hauseigenen Maklerverwaltungsprogramm namens Ameise und externen CRM-Systemen wie Zoho, habe man neue Maßstäbe in der Integration und Automatisierung gesetzt. Besonders Partner mit großen Beständen sollen von der Lösung profitieren, da sie Marketing-, Vertriebs- und Serviceprozesse effizienter gestalten können.
Kunden-App simplr wächst weiter
Auch im Bereich künstliche Intelligenz wurden laut Unternehmensangaben große Fortschritte gemacht. Erste produktive Anwendungen kommen im sogenannten Inputmanagement zum Einsatz – etwa bei der automatisierten Datenextraktion aus Versicherungsdokumenten. Die Effizienzgewinne seien erheblich: „Manuelle Aufwände konnten in diesem Bereich um bis zu 50 Prozent reduziert werden“, heißt es aus dem Unternehmen.
Parallel dazu setzt Blau direkt auf die Endkundenschnittstelle. Die App simplr, mit der Versicherungsnehmer ihre Verträge digital verwalten können, wurde den Angaben zufolge inzwischen über 478.000 Mal heruntergeladen und zähle damit zu den meistgenutzten Apps in der Branche. Für 2025 stehen laut Roadmap unter anderem eine digitale Schadenmeldung, biometrisches Login und eine personalisierte Willkommensstrecke auf der Agenda. Ziel sei es, die Kundenbindung weiter zu vertiefen und zugleich die Arbeit der Makler zu erleichtern, so die Ankündigung.
Autor: VW-Redaktion