Wer kauft Viridium?

Bildquelle: Viridium
Im Zuge eines möglichen Eigentümerwechsels bereiten mehrere der weltweit größten Versicherer und Fondsmanager ihre finalen Gebote für das Frankfurter Run-off-Unternehmen Viridium vor. Wie Bloomberg berichtet, strebt Mehrheitseigner Cinven eine Bewertung von über 3,5 Milliarden Euro an.
Laut Bericht gehört ein Konsortium aus dem Vermögensverwalter BlackRock, dem Versicherungskonzern Allianz und dem japanischen Lebensversicherer T&D Holdings zu den potenziellen Käufern. Auch eine Gruppe um die Fondsgesellschaft DWS, den US-Versicherer Prudential Financial und PG3 – das Family-Office der Gründer der Partners Group – plant, ein verbindliches Angebot abzugeben.
Zudem soll die luxemburgische Private-Equity-Firma CVC Capital Partners Interesse zeigen und auch Athora, eine Tochter von Apollo Global Management, soll sich in der Endrunde des Bieterverfahrens befinden. Generali, die rund zehn Prozent an Viridium hält, prüft laut Insidern derweil eine Beteiligung an einem der Konsortien um BlackRock und Allianz oder CVC Capital.
Noch hält der Finanzinvestor Cinven die Mehrheit am Frankfurter Abwickler. Die Briten stehen bei den europäischen Aufsichtsbehörden jedoch stark in der Kritik. Vor allem die verweigerte Unterstützung für den angeschlagenen italienischen Lebensversicherer Eurovita belastete den Ruf von Cinven. In diesem Kontext scheiterte Anfang 2024 auch die geplante Übertragung von 720.000 Policen der Zurich Deutschland auf Viridium – die Bafin legte damals ihr Veto ein.
Cinven strebt für den Verkauf weiterhin eine Bewertung von über 3,5 Milliarden Euro an. Bis zum 3. März sollen die Bieter ihre finalen Offerten einreichen.
Viridium wurde vor mehr als zehn Jahren von Cinven und der Hannover Rück als Heidelberger Leben Group gegründet und später umbenannt. Das Unternehmen unter CEO Tilo Dresig verwaltet nach eigenen Angaben 3,4 Millionen Policen mit Kapitalanlagen in Höhe von 67 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Viridium einen Nettogewinn von 325 Millionen Euro.
Viridium-Chef Dresig ließ erst vor wenigen Tagen in Hamburg durchblicken, dass bald Bewegung um sein Unternehmen kommen könnte, VWheute berichtete. Branchenexperten erwarten, dass der Run-off-Markt spätestens mit der Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit der Frankfurter wieder Fahrt aufnehmen wird – dafür sorge allein schon der vielerorts marode Zustand der IT-Landschaft. Der Abgabedruck werde bei vielen kleinen und mittleren Lebensversicherern noch nicht als besonders groß empfunden.
Autor: VW-Redaktion