LVM sichert sich Namensrechte für Preußen-Münster-Stadion

Bildquelle: Hellmich Gruppe/ architektur concept
Die LVM Versicherung baut ihre Kooperation mit dem aktuellen Tabellensechzehnten der zweiten Bundesliga SC Preußen Münster aus und wird offizieller Hauptpartner des Traditionsvereins. Im Zuge des Deals soll das umgebaute Preußenstadion – vorbehaltlich der Zustimmung der Stadt Münster – künftig den Namen „LVM-Preußenstadion“ tragen. Die entsprechende Beschlussvorlage wurde am 13. Februar eingereicht, die finale Entscheidung fällt in der Ratssitzung am 26. Februar.
In den kommenden Jahren steht an der Hammer Straße in Münster ein umfangreicher Umbau bevor. Das „LVM-Preußenstadion“ soll zweitligatauglich sein und eine Kapazität für über 19.000 Zuschauer bieten. Durch die Neugestaltung von Nord-, West- und Osttribüne soll die Spielstätte in mehreren Baustufen zu einem reinen Fußballstadion umgebaut, der Baubeginn ist für das zweite Quartal 2025 geplant. Für das Projekt wurde das ursprüngliche Budget im April vergangenen Jahres von 65 Millionen Euro um rund 23 Millionen Euro aufgestockt.
Mit dem Landwirtschaftlichen Versicherungsverein Münster, besser bekannt als LVM, hat der SC Preußen Münster nun einen finanzkräftigen Namensrechte-Partner gewonnen. Vor wenigen Tagen meldete das Unternehmen ein Beitragsplus 9,1 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro – auch bedingt durch Preiserhöhungen. Zwar wurde der Gewinn nicht kommuniziert, allerdings gilt als sicher, dass dieser kräftig steigen wird, da der Versicherer aus Münster von Großschäden verschont blieb und das Vorjahres-Ergebnis ohnehin außerordentlich niedrig ausfiel. Ferner plant der LVM-Konzern dieses Jahr mehr Neueinstellungen, VWheute berichtete.
„Preußen Münster ist ein traditionsreicher Verein mit einer leidenschaftlichen Fangemeinde. Die LVM Versicherung unterstützt den Verein bereits seit langem und wir freuen uns, unser Engagement nun erheblich auszubauen“, erklärt LVM-Vorstandsmitglied Peter Bochnia. „Der Verein hat eine große Strahlkraft und wir wollen helfen, ihn weiter nach vorne zu bringen. Das neue LVM-Preußenstadion wird ein großartiger Ort voller Fußballbegeisterung in der Stadt Münster, und wir sind stolz darauf, vom Spatenstich an ein Teil davon zu sein.“
Die Partnerschaft umfasse nach Unternehmensangaben eine engere Zusammenarbeit, bei der der Versicherer und der Zweitligist gemeinsam Marketing- und Netzwerkprojekte vorantreiben. Ziel sei es, den lokalen Sport nachhaltig zu fördern und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Vereinsumfelds zu stärken. Die Laufzeit ist zunächst bis Sommer 2034 geplant. Über das Finanzvolumen der Partnerschaft werden keine Angaben gemacht, Details zu den geplanten Aktivitäten sollen in den kommenden Wochen folgen.
Der SC Preußen Münster kämpft sportlich um den Verbleib in der zweiten Bundesliga. Der Verein belegt nach 22. Spieltagen Platz 16 und hat einen Punkt Rückstand auf den 15ten Eintracht Braunschweig. Im vergangenen Jahr erhielt Münster nur unter Auflagen die Lizenz für die zweite Liga. Ein wesentlicher Grund dafür war die unzureichende Kapazität des Stadions an der Hammer Straße, das mit 12.800 Plätzen die vorgeschriebenen 15.000 Zuschauer nicht erfüllt.
Dass Fußballsponsorings für die Branche interessant, aber auch kostspielig sind, zeigt das Beispiel der Nürnberger. Den Männerfußball beim 1. FC Nürnberg unterstützt der Konzern mit der Burg im Logo seit dem Sommer 2016 mit etwa 1,5 Millionen Euro jährlich. Die Partnerschaft dauert offiziell noch bis 30. Juni 2025. Der Vertrag werde jedoch wohl nicht verlängert, berichteten die Nürnberger Nachrichten bereits im Sommer 2024. Der Versicherer hat das bislang nicht bestätigt. Es wäre jedoch naheliegend. Die Nürnberger befindet sich auf einem harten Sparkurs und strich zuletzt auch fast die komplette Dividende.
Autor: Michael Stanczyk