Wenning verdient eine Million Euro weniger als Bäte

Munich Re-Chef Joachim Wenning. Bildquelle: Munich Re

6,45 Millionen Euro: So hoch fiel das Jahresgehalt von Munich-Re-Chef Joachim Wenning 2023 aus, wie der aktuelle Vergütungsbericht des Rückversicherers zeigt. Nummer zwei im internen Gehaltsranking ist Finanzchef Christoph Jurecka, gefolgt von Markus Rieß. Aus finanzieller Sicht steht Wenning mit seinem Gehalt bei den deutschen Aushängeschildern der Assekuranz hinter Oliver Bäte.

Die Verdienststruktur bei der Munich Re setzt sich aus fester und variabler Vergütung zusammen. Die festen Anteile sind in Grundvergütung, laufende Nebenleistungen/Sachbezüge sowie beitragsorientierte bAV untergliedert. Der variable Anteil besteht aus Jahresbonus und dem sogenannten Mehrjahresbonus, der eine Laufzeit von vier Jahren hat.

Die festgelegte Maximalvergütung für die Vorstandsfunktionsgruppen Vorstandsvorsitzender (9,5 Mio. Euro) und ordentliches Vorstandsmitglied (7,0 Mio. Euro) begrenzt jeweils die Gesamtvergütung (inkl. unregelmäßiger/anlassbezogener Nebenleistungen, z.B. Umzugskosten, Ablöse Vorarbeitgeber-Boni), die einem Geschäftsjahr zuzurechnen ist, heißt es im Vergütungsbericht.  

Von den 6,45 Mio. Euro bei Wenning machte der Mehrjahresbonus satte 3,11 Mio. Euro aus. Weit vorne im internen Gehaltsranking der Munich Re landeten auch Finanzchef Christoph Jurecka mit 4,14 Mio. Euro und Ergo-Chef Markus Rieß mit 3,82 Mio. Euro. Dahinter folgte der für den Rückversicherungsbereich zuständige Thomas Blunck mit einem Jahreseinkommen 2023 von 3,66 Mio. Euro.

Auf den weiteren Plätzen folgen Nicholas Gartside (Group Investments) mit 3,22 Mio. Euro, Achim Kassow (HR, Asia Pacific/Africa) mit 2,05 Mio. Euro, Stefan Golling (Global Clients and North America) mit 2,04 Mio. Euro, Global Specialty Insurance-Chef Michael Kerner mit 1,7 Mio. Euro, Clarisse Kopff (Europe and Latin America) mit 1,55 Mio. Euro und Mari-Lizette Malherbe (Life and Health) mit 1,54 Mio. Euro.

„Im Berichtsjahr betrug die Ziel-Gesamtvergütung des CEO das 41-Fache der Ziel-Gesamtvergütung des Durchschnitts aller Mitarbeiter der Gesellschaft (ohne Vorstand)“, schreibt die Munich Re. „Die Ziel-Gesamtvergütung des Durchschnitts aller Vorstandsmitglieder belief sich auf das 25-Fache der Ziel-Gesamtvergütung des Durchschnitts aller Mitarbeiter (ohne Vorstand).“

Die Munich Re hat 2023 mit einem Nettogewinn von 4,6 Milliarden Euro ein besseres Ergebnis erzielt als erwartet. Ursprünglich ging der weltgrößte Rückversicherer von 4,5 Milliarden Euro aus. In diesem Jahr sollen fünf Mrd. Euro erreicht werden. 

Aus finanzieller Sicht steht Wenning mit seinen knapp 6,45 Mio. Euro bei den deutschen Aushängeschildern der Assekuranz hinter Oliver Bäte. Dieser kam 2023 auf 7,47 Millionen Euro Gehalt. Die Struktur bei der Allianz ist ähnlich wie bei der Munich Re und setzt sich aus Grundgehalt, Jahresbonus, Langfrist-Boni aus den Vorjahren sowie Zuschüssen zur Altersversorgung zusammen.

Der Aufsichtsrat der Allianz attestierte dem 59-Jährigen eine gute Performance und bewertet sie als die beste unter allen neun Vorstandsmitgliedern. Der Zielerreichungsgrad lag jedoch knapp unter dem des Vorjahres, da die Allianz die Ansprüche an ihre Führungskräfte in die Höhe geschraubt hat. In naher Zukunft winken Bäte noch höhere Auszahlungen, insbesondere durch einen Langfrist-Bonus von 3,68 Millionen Euro.

2023 stieg der operative Gewinn der Allianz um sieben Prozent auf 14,7 Mrd. Euro und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Für 2024 erwarten die Münchner einen ähnlichen Verlauf: Das Ziel beträgt 14,8 Mrd. Euro, plus/minus einer Milliarde.

Anmerkung: In der ursprünglichen Version des Artikels basierten die Daten auf einer Tabelle zur theoretisch möglichen Vergütung. Die Beträge (z.B. 8,55 Mio. für Herrn Wenning) hätten sich ergeben, wenn das Ergebnisziel zu 200 Prozent erreicht worden wäre, was aber nicht der Fall war. Tatsächlich waren es 120 Prozent. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Autor: Michael Stanczyk