Bayern beteiligt sich an Kosten für Mehrgefahrenversicherung von Landwirten

Bayern beteiligt sich an den Kosten für Mehrgefahrenversicherung für Landwirte. Bildquelle: Bruno auf Pixabay.

Sich als erstes Bundesland in Deutschland an einer Mehrgefahrenversicherung für Landwirte zu beteiligen. Das plant der Freistaat Bayern. Demnach will das Bundesland künftig bis zur Hälfte der Kosten übernehmen. Die Versicherer erhoffen sich dadurch eine höhere Nachfrage an entsprechenden Produkten.

Eine Mehrgefahrenversicherung soll laut einem Bericht des Handelsblatt künftig dazu führen, dass Schadenfälle häufiger versichert sind und so die Rufe nach dem Staat nach jeder neuen Katastrophe weniger werden. Demnach seien mehr als 70 Prozent der Landwirte bereits gegen Hagelschäden versichert. Neu sei jedoch der Versicherungsschutz gegen Dürre, den bislang weniger als ein Prozent aller Landwirte abgeschlossen haben.

Allerdings würde eine solche Mehrgefahrenversicherung dazu führen, dass die Versicherungsprämien je nach Region zwischen drei und zehn Prozent steigen würden. Die Versicherungsbranche erhofft sich jedoch, dass nach Bayern auch die übrigen 15 Bundesländer nachziehen werden. „Angesichts zunehmender Dürreperioden und sich häufender Wetterextreme fordern wir Versicherer schon seit Langem eine Bezuschussung der landwirtschaftlichen Mehrgefahrenversicherung als Hilfe für die Bauern“, wird Anja Schäfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, im Handelsblatt zitiert.

„Viele Gefahren und Extremereignisse in der Zukunft können wir uns heute noch gar nicht vorstellen, da kommt ein Megaproblem“, befürchtet auch Alexander Lührig, Chef der Agrarsparte bei der Allianz. So habe sich der Versicherer laut Wirtschaftszeitung maßgeblich bei der neuen Lösung eingebracht. „Damit soll der Landwirt angehalten werden, präventiv zu agieren und Schäden bewusst zu vermeiden, beispielsweise durch die Auswahl besonders gegen Trockenheit robuster Pflanzen“, so Lürig weiter.

Verpflichtend soll der Abschluss einer entsprechenden Police aber nicht sein. Vielmehr sei es den Landwirten laut Wirtschaftszeitung auch in Zukunft freigestellt, ob sie sich gegen Naturgefahren versichern oder nicht. Eine solche Pflichtversicherung hatte die Vereinigte Hagel bereits im Sommer 2022 entschieden abgelehnt: „Wir sind gegen eine Pflichtversicherung. Das Risikomanagement ist eine ureigene unternehmerische Entscheidung, die man dem Landwirt auch nicht abnehmen sollte. Grundsätzlich ist im Rahmen einer Public-private-Partnership aber eine Mehrgefahrenversicherung (einschließlich Dürre) vorstellbar“, betonte ein Sprecher gegenüber VWheute.

Autor: VW-Redaktion

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