Medibank lehnt Lösegeldzahlungen nach Hackerangriff ab

Medibank-CEO-David Koczkar verspricht, „aus diesem Vorfall zu lernen und unsere Lehren mit anderen zu teilen“. Bildquelle: Medibank

Der größte australische Krankenversicherer Medibank Private ist kürzlich Opfer eines Hackerangriffes geworden. Dabei hatten die Angreifer die Daten von rund 9,7 Millionen aktuellen und ehemaligen Kunden gestohlen. Allerdings gibt sich das Versicherungsunternehmen kämpferisch und will das geforderte Lösegeld nicht zahlen.

Bereits vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Medibank das Opfer einer Cyberattacke geworden ist. In einer Erklärung gegenüber der australischen Börse erklärte Vorstandschef David Koczkar jedoch, kein Lösegeld zahlen zu wollen. Vielmehr würde es einer Erpressung gleichkommen und hätte dazu führen können, dass Kunden oder andere Unternehmen ins Visier genommen wurden.

„Man kann den Kriminellen einfach nicht trauen. Unser Rat ist, dass die Nichtzahlung des Lösegelds die beste Sicherheit für unsere Kunden und auch andere Australier bietet.“

David Koczkar, Vorstandsvorsitzender der Medibank Private Ltd.

Allerdings wollte der Manager nicht verraten, wie viel die Angreifer konkret von Medibank fordern. Demnach sei der Betrag laut einem Bericht der britischen Zeitung The Guardian kein Faktor bei der Entscheidung des Unternehmens. Er sagte, die Entscheidung basiere auf Ratschlägen von Experten für Cyberkriminalität und der Bundesregierung.

Dabei sei das Ausmaß des Verstoßes laut britischer Zeitung aber nun viel größer als bisher angenommen: So hätten die Hacker auf insgesamt 9,7 Millionen Daten von aktuellen und ehemaligen Kunden zugegriffen, die unter anderem deren Namen, Geburtsdaten, Telefonnummern und E-Mail-Adressen enthalten. Dazu gehören 5,1 Millionen Medibank-Kunden, 2,8 Millionen ahm-Kunden und 1,8 Millionen internationale Kunden.

Allerdings habe es seitdem keine weiteren Angriffe mehr gegeben, teilte Medibank weiter mit. Zudem teilte der Krankenversicherer laut Reuters mit, dass der Geschäftsbetrieb während der Zeit des Cyberangriffs normal blieb und die Kunden weiterhin Zugang zu Gesundheitsdiensten hatten.

Autor: VW-Redaktion

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