Harte Zeiten für Insurtechs

Das erste Hörsaalgespräch der HWR Berlin zu Insurtechs. Quelle: HWR Berlin

Die Zeiten für Versicherungs-Start-ups sind anspruchsvoll. Und dennoch gibt es Chancen für innovative, hartnäckige und kluge Gründer. Das ist das Fazit des ersten Hörsaalgespräches der HWR Berlin. Moderiert von Prof. Thomas Köhne von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) sowie BGV-Vorstand Moritz Finkelnburg und unterstützt vom Institut für Versicherungswirtschaft e.V. an der HWR, trafen vor vollbesetzten Reihen Old-Economy und Insurtechs aufeinander.

Maximilian Beck (Vorstandsmitglied der Ideal Versicherung) und Herbert Jansky (Head of Platform-Management Life beim HDI) sprachen über die Entwicklung des InsurTech-Hypes seit 2014, über Innovationen und Impulse der InsurTechs, aber auch über deren Fehler und Gründe für misslungene Kooperationen mit traditionellen Versicherern.

Sebastian Langrehr, CSO des InsurTech-Pioniers und P2P-Erfinders friendsurance und Max Bachem, Coya-Gründer und heute Deutschland-Chef des innovativen französischen InsurTech-Versicherers (und Coya-Übernehmers) Luko schilderten die Situation aus Gründersicht. Sie verwiesen auf die zahlreichen Impulse, die in den letzten Jahren von InsurTechs ausgegangen sind und heute bei den meisten Versicherern „state of the art“ seien. Allerdings machten sie auch deutlich, wie herausfordernd die aktuelle Situation für Gründer sei, beginnend mit der deutlich erschwerten Investitionsbereitschaft im Markt und aktuell gebremster Innovationsfreude der Old-Economy.

Beck und Jansky verwiesen für ihre Unternehmen auf zahlreiche Kooperationen mit InsurTechs – zum Beispiel die gerade gelaunchte Zusammenarbeit des HDI mit Neodigital im Schadenbereich -, skizzierten aber auch verschiedene Problemfelder für die Implementierung innovativer Lösungen. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass der aktuell rasant steigende Kostendruck auf Seiten der Versicherer den Zwang zur Digitalisierung deutlich erhöhen wird und sich hierdurch möglicherweise neue Chancen auch für InsurTechs ergeben sollten.

Die intensive Befragung durch die Studierenden und die sich anschließende Diskussion beleuchteten zahlreiche weitere Aspekte: Die Digitalisierung der Industrieversicherung, Nutzung innovativer Schadenpräventionswerkzeuge und die Diversifizierung vieler InsurTech-Geschäftsmodelle waren nur einige der Themenbereiche dieses facettenreichen Nachmittags.

Autor: Moritz Finkelnburg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

3 × 3 =