Shanghai-Lockdown: Chinas Versicherer legen Covid-19-Policen neu auf

Shanghai, die größte Stadt Chinas mit 26 Millionen Einwohnern und ein globaler Finanzplatz, liegt am zentralen Abschnitt der chinesischen Küste. (Quelle: Public Domain Pictures / Pixabay)

Mit der Ankunft von Omikron erlebt China den größten Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Die Führung in Peking zwingt Metropolen wie Shanghai in harte Lockdowns. Auch die deutsche Wirtschaft leidet darunter. Public Mutual Insurance als auch ZhongAn Online haben inzwischen neuere Versionen von Policen auf den Markt gebracht, die für Lohnausfälle aufgrund von staatlich verordneten Quarantänemaßnahmen entschädigen sollen.

Seit 14. März befindet sich die nordostchinesischen Metropole Changchun im Lockdown. Drei Werke musste Volkswagen dort schließen. Auch in Shanghai hat der Autobauer eine Produktionsstätte, dort gilt bereits seit Ende März ein strenger Lockdown, er wurde kürzlich noch einmal auf unbestimmte Zeit verlängert. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der deutschen Firmen in China haben vergangene Woche in einer AHK-Blitzumfrage Behinderungen bei Logistik und Lagerhaltung gemeldet. Ganze 46 Prozent leiden unter Störungen der Lieferketten. Inzwischen werden die Jahresprognosen zum Wirtschaftswachstum Chinas aufgrund der Lockdowns um einige Prozentpunkte gesenkt. Morgan Stanley hat sein reduziertes Ziel von 5,1 Prozent weiter auf 4,6 Prozent herabgesenkt.

Zwar sind die Zahlen der Infektionen im internationalen Vergleich niedrig, doch hält die Regierung weiterhin an einer strikten Null-Covid-Strategie fest. Denn nur mit strikten Maßnahmen könne laut Regierungskreisen eine Überlastung des Gesundheitssystems und eine große Zahl an Todesfällen bei älteren Menschen und Menschen mit Grunderkrankungen verhindern. Schließlich sind noch viele ältere Chinesen ungeimpft, zumal auch die chinesischen Impfstoffe nicht so gut wirken wie westliche und diese ohnehin nicht in dem Land zugelassen sind.

Einem Bericht der Zeitung South China Morning Post zufolge haben sowohl die Public Mutual Insurance als auch ZhongAn Online neue Versionen von Policen auf den Markt gebracht, die für Lohnausfälle aufgrund von staatlich verordneten Quarantänemaßnahmen entschädigen sollen. Diese oft als „Quarantäneversicherung“ bezeichneten Policen bieten Auszahlungen auf der Grundlage der Anzahl der Tage, die eine Person in Quarantäne bleiben muss.

Frühere Versionen dieser Policen waren von Public Mutual und ZhongAn zurückgezogen worden, nachdem die Nachfrage von Kunden, die durch die Omicron-Ausbrüche verunsichert waren, gestiegen war, berichtet das Wall Street Journal. Viele kauften die Policen, um sich abzusichern, und suchten nach Möglichkeiten, Verluste zu mindern, die durch Chinas restriktive Quarantänevorschriften verursacht wurden, die manchmal einen mehrwöchigen Aufenthalt in staatlichen Einrichtungen erforderten.

Niedrigere Preise und besseres Antragsverfahren

Die Preise für diese Policen lagen früher bei nur 8 Dollar und versprachen Auszahlungen von etwa 30 Dollar für 60 Tage Quarantäne innerhalb eines Versicherungszeitraums von einem Jahr, so dass die Versicherer leicht überfordert waren. Jetzt haben sowohl Public Mutual als auch ZhongAn die Deckungsdauer ihrer Policen auf drei Monate reduziert und decken nur noch 14 Tage Quarantäne ab. Die Preisgestaltung bleibt jedoch trotz der wachsenden Nachfrage wettbewerbsfähig. Public Mutual hat die Kosten für seine Quarantänepolice um einen Yuan gesenkt und verkauft sie nun für etwa 9 Dollar . ZhongAn hat sein Produkt auf 8 Dollar gesenkt. Ein anderes Unternehmen, PICC Property and Casualty, bietet Quarantäneversicherungen für nur 6 Dollar an. Mehrere Versicherer bieten auch Deckung für andere COVID-19-bedingte Kosten, einschließlich Krankenhausaufenthalt und Tod.

Im Februar warnte die chinesische Aufsichtsbehörde für das Bank- und Versicherungswesen (China Banking and Insurance Regulatory Commission, CBIRC) die Versicherer davor, die Verbraucher über ihre Produkte in die Irre zu führen, nachdem eine Reihe von Beschwerden über Komplikationen im Zusammenhang mit den Antragsverfahren eingegangen waren. Die neuen COVID-19-Policen sollen laut der South China Morning Post auch den regulatorischen Anforderungen gerecht werden.

Autor: VW-Redaktion

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