Chubb-Manager Wania: „Bedarf nach einem breit gefächerten Schutz in Form einer Bündelung von Deckungskonzepten nimmt zu“

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, sagt Chubb-Manager Andreas Wania. Bildquelle: Chubb

Die Risikolandschaft ist heute so vielfältig wie nie zuvor. Immer neue, immer komplexere Gefahren treten auf, die Häufigkeit und Schwere von Schadenereignissen nimmt stetig zu, schreibt Chubb-Manager Andreas Wania im Gastkommentar für VWheute. Für die Versicherungsbranche bedeutet dies: sich den neuen Schutzbedürfnissen und dem kontinuierlichen Wandel anzupassen – und mit entsprechenden Lösungen reagieren.

Wenden wir uns der rasant fortschreitenden Digitalisierung zu, stellen wir fest, dass sich die Produktionsprozesse, Produkte und Dienstleistungen vieler Herstellungsbetriebe verändern. Diese Entwicklung bedeutet insbesondere für Unternehmen des produzierenden Gewerbes – neben vielfältigen Chancen – auch zahlreiche neue Risiken. Nicht zuletzt, da für sie die Gefahr von Schadenersatzansprüchen aufgrund der Lieferung fehlerhafter Software oder produktbegleitender IT-Dienstleistungen deutlich gestiegen ist.

Klassische Haftpflichtkonzepte schließen solche Schäden entweder aus oder bieten allenfalls über eine Internetnutzerdeckung, die oft nur mit einem Sublimit angeboten wird, eingeschränkte Deckung. Angesichts dessen besteht inzwischen zunehmend Bedarf nach einem breit gefächerten Schutz in Form einer Bündelung von Deckungskonzepten, um eventuelle Lücken schließen und den neuen Risiken der Industrie 4.0 begegnen zu können. Flexible Kombi-Deckungen wie Advanced Manufacturing von Chubb kommen dem veränderten Schutzbedürfnis von Unternehmen mit einem modularen Bausteinsystem nach.

Hierbei steht beispielsweise eine umfassende Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung im Fokus, die um diverse Deckungsbestandteile ergänzt werden kann – zum Beispiel um eine Umwelthaftpflicht- und Umweltschadenversicherung, eine IT-Zusatzdeckung, eine vollumfängliche Cyberversicherung sowie eine Produktausfalldeckung und eine Rückrufkostenversicherung. Je nach Branche und Risikosituation ermöglicht dies einen individuellen Rundumschutz, abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse
und die spezifischen Herausforderungen im Zuge der Digitalisierung.

Schadenprävention dank Internet of Things

Für die Versicherungswirtschaft ist die Digitalisierung auch ein wichtiges Thema im Riskmanagement und der Schadenprävention, denn schließlich ist es immer besser, Schäden von vornherein zu vermeiden. Dies gilt nicht zuletzt auch für Wasserschäden in Gebäuden, die in der Industrie zunehmend häufig auftreten und deren Schadenausmaß gleichzeitig immer größer wird. So beliefen sich die durchschnittlichen Kosten eines Wasserschadens im Jahr 2010 auf fast 3.000 Euro, inzwischen haben sich diese – basierend auf unserer Schadenanalyse – bis 2019 jedoch um ein Vielfaches auf über 17.000 Euro im Durchschnitt erhöht.

Auch wenn die meisten Versicherten hierfür einen gängigen Schutz zumindest über dem Selbstbehalt hinaus haben, gehen Wasserschäden zwangsläufig mit einer Störung des regulären Geschäftsablaufs, Mehrarbeit sowie Zusatzkosten einher – negative Auswirkungen, die jedes Unternehmen vermeiden möchte. Prävention ist daher essenziell, doch vor allem in großen Gewerbeimmobilien, wie etwa Einkaufszentren oder Hotels, ist die Überwachung möglicher Gefahrenquellen aufgrund der unübersichtlichen Fläche kompliziert.

Mithilfe von smarten Technologien wie der innovativen Internet of Things-(IoT)-Sensorlösung „Connect & Protect“ von Chubb und Munich Re kann dieser Herausforderung aber inzwischen begegnet werden. Sensoren überwachen dabei verschiedene Parameter wie Wasser- oder Temperaturstände und schlagen bei einer erkannten Gefahr per Warnmeldung Alarm, sodass mögliche Wasserschäden erkannt und sogar vermieden werden können.

Gerade für störanfällige Bereiche, die nicht permanent durch menschlichen Einsatz beobachtet werden, können IoT-Lösungen eine wertvolle Unterstützung der Haustechnikeinheiten beim Gebäudemonitoring und bei der Analyse der vielfältigen Gefahrenquellen vor Ort darstellen. Um das Ausmaß und damit auch die Kosten möglicher Schäden für Unternehmen entscheidend mindern zu können, sind innovative Produkte und flexible Lösungen gefragt – heute mehr denn je. Für die Versicherungsbranche bedeutet dies zwangsläufig: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“.

Autor: Andreas Wania, Regional Executive Officer Eastern Region & Country President Germany bei Chubb