Franke und Bornberg: Krankenvollversicherung bleibt weiter Sorgenkind

Die Krankenvollversicherung ist weiterhin das Sorgenkind der Branche. Quelle: Bild von Parentingupstream auf Pixabay

Die Krankenvollversicherung ist weiterhin das Sorgenkind der Branche. So halten die meisten privaten Krankenversicherer ihre Daten zum Neugeschäft weiterhin unter Verschluss, heißt es im neuesten Map-Report von Franke & Bornberg. Lediglich die Debeka und die Allianz können mit einem Zuwachs aufwarten.

So konnten die Koblenzer im Jahr 2020 einen Zuwachs von 84.055 Versicherten aufführen. Die Münchener verzeichneten ein Plus von 10.398 Vollversicherten. Zudem konnten laut Analyse zwölf der 31 Anbieter mit Vollversicherten in den Büchern die Bestände ausbauen.

In absoluten Werten dominierte auch hier die Debeka das Feld mit einem Plus von 34.120 Kunden, gefolgt von HanseMerkur (11.058) und Arag (5.790). Ebenfalls noch vierstellig war der Bestandszuwachs auch bei der HUK-Coburg (2.077), Concordia (1.608), R+V (1.461) und LVM (1.194). Den größten Bestandsabrieb mussten wie in den Vorjahren hingegen die DKV (minus 16.469), Allianz (minus 9.258) und Bayerische Beamtenkrankenkasse (minus 6.327) verkraften.

„Während die Wirtschaft ihre Entscheidungen aufgrund immer kurzfristigerer Entwicklungen trifft, muss die eigene Lebensplanung einen immer längeren Zeitraum überstehen. Das sollte inzwischen jedem bewusst sein. Versicherer, denen sich die Kunden auf diesem langen Weg anvertrauen wollen, sollten bei Vergleichen mit nachgewiesener Vernunft und verantwortungsvollem Handeln überzeugen.“

Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des Map-Report

Bei den gebuchten Bruttobeitragseinnahmen konnten die privaten Krankenversicherer laut Ratingunternehmen um 4,5 Prozent (Vorjahr: 3,0 Prozent) auf 42,7 Mrd. Euro steigern. Auch in der Gesundheitsvorsorge haben die einzelnen Marktteilnehmer an dem Zuwachs einen sehr unterschiedlichen Anteil. Auf die Beitragsentwicklung der PKV-Anbieter wirken mehrere Einflussfaktoren.

Welche Anteile allerdings Variablen wie der Übertritt in die gesetzliche Krankenkasse, Tod, Krankheit, Kündigungen oder die viel kritisierten Prämiensteigerungen auf die Beitragsentwicklung der einzelnen Versicherer haben, lässt sich den Jahresabschlüssen nicht entnehmen.

Überdurchschnittliche Zuwächse der Beitragseinnahmen verbuchten Concordia (11,9 Prozent), Nürnberger (10,8 Prozent), Arag (9,6 Prozent) und VGH (9,3 Prozent). Von den Schwergewichten mit mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen befanden sich vor allem die Bayerische Beamtenkrankenkasse (7,1 Prozent), HanseMerkur (5,78 Prozent), Huk-Coburg (5,7 Prozent), Axa (5,3 Prozent) und Debeka mit 5,1 Prozent auf Wachstumskurs.

Bilanzstärkster Krankenversicherer ist hingegen erneut die Alte Oldenburger: Das Unternehmen aus Vechta verteidigte erneut seine Spitzenposition im Rating mit 261 (87,0 Prozent) von insgesamt 300 Punkten. Wie im Vorjahresrating zählen auch LVM, R+V und Signal Iduna zur Spitzengruppe.

Autor: VW-Redaktion

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