Gothaer über Häuser aus dem 3-D-Drucker: „Wir werden das Thema im GDV-Ausschuss einbringen und diskutieren“
Stetiger Fortschritt prägt die (Versicherungs-)Welt. In Nordrhein-Westfalen ist erstmals mithilfe eines großen 3-D-Druckers ein Wohnhaus gebaut worden. Das Land hofft langfristig auf billigere Wohnungen, die Versicherer rätseln über die Versicherung der Düsenhäuser.
Bei einem 3-D-Haus-Objekt wird aus einer Düse Spezialmörtel und Beton digital gesteuert in jeweils zentimeterdicken Schichten gedrückt. Dadurch werden beispielsweise runde Formen einfacher. Der Drucker sei flexibel einsetzbar und schneller, weil nicht mehr Stein auf Stein gesetzt werden müsse, sagen die Befürworter der Idee.
In anderen Ländern – bspw. Frankreich, Belgien, Niederlande – stehen solche Häuser bereits ebenfalls als Modellprojekte. Die Frage ist stets dieselbe, wie resistent sind die Spritzhäuser gegenüber herkömmlich gebauten Objekten hinsichtlich der versicherten Gefahren. Natürlich muss berücksichtigt werden, dass es Hunderte verschiedene Möglichkeiten für den Hausbau gibt, auch ohne die 3-D-Option.
Das Landesministerium erhofft sich von dem Projekt Erfahrungen, die „beispielgebend für die gesamte Baubranche“ sein dürften, heißt es im Spiegel. Doch was macht ein Versicherer, der jetzt nach Versicherungsschutz gefragt wird.
Experte Gothaer antwortet
Grundsätzlich ersetzen wir in der VGV-Versicherung die Wiederherstellungskosten eines Gebäudes – das sollte auch für 3-D-Druck-Häuser gelten, sagt die Gothaer. „Wir müssen hier sicherlich auch erst Erfahrungen und Erkenntnisse bei Herstellungskosten und Schadenbildern sammeln. Insbesondere wie sich die Herstellungskosten bei solchen Objekten entwickeln. Dann wird auch zu entscheiden sein, welche Summenermittlungsmethoden für das Wohngebäude anzuwenden sind.“ Möglicherweise funktionieren die bisherigen Durchschnittswerte für Häuser nach Geschossen und Unterkellerung nicht mehr und es wäre der Neubauwert in Euro anzusetzen. „Wir werden das Thema im GDV-Ausschuss einbringen und diskutieren“, erklären die Kölner.
Autor: VW-Redaktion