Absicherung bald unbezahlbar? Globaler AON-Report zeigt 40 Prozent Anstieg bei versicherten Schäden

Erdbeben-Symbolbild von Angelo Giordano auf Pixabay.

Die Gefahr durch Naturkatastrophen wächst – das wissen spätestens seit der Sturm- und Flutkatastrophe „Bernd“ auch die Deutschen. Doch auch weltweit wurde der Zehnjahresdurchschnitt bei Schäden durch Naturkatastrophen übertroffen, zeigt der Global Catastrophe Recap von AON. Die versicherten Schäden steigen insbesondere in den entwickelten Regionen.

Die Kosten durch Naturkatastrophen betragen im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 93 Mrd. Dollar, die versicherten Schäden 42 Mrd. Das kann aufgrund der Diskrepanz zwischen den beiden Zahlen als Unglück oder Marktchance bezeichnet werden. Augenfällig ist, dass die Gesamtschäden um 16 Prozent rückläufig sind, während die versicherten Schäden um nicht ganz 40 Prozent anstiegen. Die größte Gefahr ist Extremwetter mit einem Schadenanteil von 45 Prozent.

Quelle: AON Global Catastrophe Recap – 1. HJ. 2021

Die Wettergefahren betreffen den gesamten Globus und reichen von Stürmen (USA) über Kälte- und Hitzeperioden, beispielsweise in Spanien und Kanada.

Quelle: AON Global Catastrophe Recap – 1. HJ. 2021

Die Schäden durch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Dürren oder Wildfeuer sind höher als der Zehnjahresdurchschnitt. Laut Grafik sind besonders die USA und der Südosten Asiens stark betroffen. Doch auch in Europa und dem Mittleren Osten finden sich eine Vielzahl von Ereignissen.

Quelle: AON Global Catastrophe Recap – 1. HJ. 2021

Gesamt- und Versicherungsschäden

Insgesamt wurden weltweit mindestens 163 Ereignisse mit etwa 93 Mrd. Dollar an Schäden festgestellt, erklärt AON. Die „economic losses“ wegen Naturkatastrophen waren in den Vereinigten Staaten und dem Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) deutlich höher als der Durchschnitt des 21. Jahrhunderts – bezogen auf das erste Halbjahr. In den USA betrug der Zuwachs 54, in EMEA 12 Prozent. In „Asien-Pazifik“ und dem nicht-USA-Teil Amerikas lagen die Quoten 38 bzw. 22 Prozent unter dem Durchschnitt. Nicht vergessen werden darf bei der Zahlenflut, dass die Covid-Pandemie in dem Bericht nicht enthalten ist. Die Schadensummen kommen noch einmal on-top, die Versicherer sprechen von einem „ungekannten Ausmaß„.

Die größten Schäden des ersten Halbjahres durch Naturkatastrophen waren:

Quelle: AON Global Catastrophe Recap – 1. HJ. 2021

Versicherer mit USA-Geschäft leiden

Die versicherten Schäden wegen Naturkatastrophen stiegen in den USA um 76, in EMEA um 32 Prozent gegenüber dem Durchschnitt des 21. Jahrhunderts, bezogen auf das erste Halbjahr. Die Entwicklung können Sie in folgender Grafik sehen:

Quelle: AON Global Catastrophe Recap – 1. HJ. 2021

Auffällig ist, dass die größten versicherten Ereignisse des ersten Halbjahrs nur in entwickelten Regionen zu finden sind, im Gegensatz zu den Katastrophen, die wie aufgezeigt weltweit auftreten.

Quelle: AON Global Catastrophe Recap – 1. HJ. 2021

Autor: Maximilian Volz