Actineo: Weniger Personenschäden im Jahr 2020

Unfallauto, ein Fall für den Gutachter. (Symbolbild) Quelle: Pixabay.

Für die Kfz-Versicherer war 2020 dank Corona ein durchaus lukratives Jahr. Laut einer Analyse der Gen Re hat die Pandemie den Autoversicherern in Deutschland einen Sondergewinn von 5,8 Mrd. Euro beschert. Demnach lag die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) im Jahr 2020 bei nurmehr 87,5 Prozent. 2019 lag sie noch bei 98,4 Prozent. Allerdings nahmen die Fahrradunfälle im letzten Jahr um 15 Prozent zu.

Eine Analyse der Personenschadenfälle aus der Sparte Kfz-Haftpflicht, die Actineo in dieser Zeit im Auftrag von Versicherungskunden verarbeitet hat, verdeutlicht, dass während der Lockdowns im April und Dezember 2020 rund 40 Prozent weniger Pkw-bezogene Personenschadenfälle bei Actineo erfasst wurden als in den Vergleichsmonaten im Jahr 2019. Dabei sank insbesondere die Zahl der gemeldeten Verletzungen bei Pkw-Unfällen.

Quelle: Actineo

Wie eine Analyse von Actineo ergab, entschieden sich die Menschen im Corona-Sommer 2020 und in der kühleren Jahreszeit im Herbst 2020 eher für das Fahrrad als in den Jahren zuvor, was an der anteilig höheren Quote an geschädigten Fahrradfahrern von acht Prozent in den Monaten Juli und November 2020 im Vergleich zu 2019 erkennbar sei.

„Das Corona-Jahr wird im Kontext des Personenschadens mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Ausnahmephänomen bleiben. Dank Inzidenzeindämmung, Impffortschritt und jahreszeitbedingtem Rückgang der Corona-Infektionen werden wir die Pandemie bald so weit überwunden haben, dass uneingeschränkte Mobilität möglich sein wird. Die Rückkehr zu den Schadenzahlen von vor Corona wird dennoch eine Weile dauern. Ohne jeglichen Corona-Effekt würde die Combined Ratio 2021 nach Gen Re-Berechnungen 103,5 Prozent betragen. Die anziehende Mobilität wird uns also schnell vor Augen führen, dass die Erhöhung der Produktivität in der Schadenregulierung beispielsweise durch eine Digitalisierung von Produkten und Prozessen weiter konsequent vorangetrieben werden sollte.“

Olav Skowronnek, Gründer und Geschäftsführer von Actineo

Trotz des absoluten Rückgangs an Unfällen im Corona-Jahr blieben die verursachten Verletzungen in der Actineo-Analyse nach Diagnosen anteilig gleich: Die Zahl der Verstauchungen und Zerrungen der Halswirbelsäule nahm zwar stark ab, die HWS-Distorsion war aber weiterhin die häufigste Diagnose nach einem Unfall – gefolgt von Prellungen des Thorax, des Knies, der Schulter und des Oberarms und schlussendlich Prellungen der Lendenwirbel- und Kreuzbeinregion oder des Beckens.

Autor: VW-Redaktion

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