Erschütternd: Nachfrage nach Versicherungsschutz gegen Amokläufe steigt in den USA um 50 Prozent

Die Nachfrage nach Schutz gegen Amokläufe steigt um die Hälfte. Bild von Rudy and Peter Skitterians auf Pixabay.

Das ist die traurigste (Versicherungs-)Nachricht: In den USA ist die Nachfrage nach Versicherungen gegen Amokläufe mit Schusswaffen (mass shootings) erheblich angestiegen. Der Grund ist das Ende der Pandemie.

Nach der Umklammerung durch den Lockdown ist die Nachfrage nach einer Absicherung gegen Amokläufe in den USA „stark gestiegen“, berichtet Reuters. Bezogen auf Mass Shootings war 2020 das am wenigsten tödliche Jahr in der Dekade, weswegen der Anstieg zunächst überrascht.

Zwar sanken die Todeszahlen wegen Waffenmissbrauch während des Lockdown, doch nachdem sich in den USA dank des Erfolgs der Impfkampagne ein Ende der öffentlichen Beschränkungen abzeichnet, steigt die Angst wieder. Die in der Pandemie „angestauten Traumata und Frustrationen“ könnten sich in aggressiven Handlungen zeigen und in den öffentlichen Raum getragen werden, befürchten viele Unternehmen und Institutionen.

Hoher Nachfrageanstieg

Um unfassbare 50 Prozent wären die Anfragen in den letzten sechs Wochen im Jahresvergleich gestiegen, erklärt Tarique Nageer, Terrorism Placement Advisory Leader bei Marsh. Die Absicherungen umfassen üblicherweise die Durchsetzung von Rechtsansprüchen und -gebühren, die Behandlung von körperlichen und seelischen Schäden sowie Reparaturkosten.

Experten wie Nageer oder Tim Davies, Head of Crisis Management beim Spezialversicherer Canopius, bemerken einen Anstieg der Nachfrage, insbesondere im Health-Bereich. Offenbar befürchten viele Anbieter des Sektors, dass sich der Frust und Ärger wegen der Pandemie oder einer Behandlung in einem mass shooting in ihren Räumen manifestiert.

Neben Healthcare-Einrichtungen fürchten auch weitere öffentlich zugängliche Orte die Gefahr, dazu gehören Einzelhändler, Schulen, Universitäten oder Kirchen. Verwundern kann das Interesse an Schutz nicht, die USA erlebten in den ersten 132 Tagen von 2021 bereits „200 mass shootings“, erklärt die NGO Gun Violence Archive. Dabei starben bereits 30 Menschen, im Vorjahr waren über 365 Tage hinweg neun Tote zu beklagen gewesen.

Autor: VW-Redaktion