Umfrage: Nur sieben Prozent der jungen Kunden halten Versicherer für fair
Sind Versicherer wirklich immer fair? Und wird niemand durch besondere Policen benachteiligt? Das Frankfurter Insurtech Clark ist dieser Frage anlässlich des Day of Social Justice nachgegangen. Das Ergebnis stimmt zumindest nachdenklich.
So glaubt nur ein kleiner Teil von rund sieben Prozent der insgesamt 1.008 Befragten ab 18 Jahren, dass Versicherungen fair sind. Auf die Frage, wie man diese gerechter werden können, stimmen 45 Prozent der Befragten für die Senkung der Beiträge für Geringverdiener. Des Weiteren werden Vergünstigungen der Versicherungsbeiträge für Rentner von 42 Prozent der Befragten für sinnvoll erachtet. Auch die transparentere Gestaltung von Versicherungsverträgen wird von 42 Prozent befürwortet.
Bei der Frage, wer überhaupt für soziale Gerechtigkeit sorgt, waren sich die Teilnehmer jedoch uneinig. Der Aussage, dass die Bundesregierung dafür sorgt, stimmen nur 21 Prozent zu, während 41 Prozent sich dagegen äußern. Auch Medien werden von über der Hälfte der Befragten (55 Prozent) in der Hinsicht abgelehnt.
Im Hinblick auf die Versicherer zeigt sich: Nur 17 Prozent stimmten der Aussage, dass Versicherer für soziale Gerechtigkeit sorgen zu, während 42 Prozent die Behauptung ablehnen. Auf die Frage, ob die Teilnehmer selbst für soziale Gerechtigkeit sorgen, bejahte jedoch mehr als jeder Dritte (36 Prozent).
„Versicherungen sollten immer transparent und somit für alle Menschen zugänglich sein. Eine verständliche und übersichtliche Versicherungssituation trägt dazu bei, dass jeder die bestmögliche Absicherung erhalten kann.“
Marco Adelt, COO und Co-Gründer von Clark
Die Umfrage von Clark zeige zudem, dass fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) angibt, dass ihnen soziale Gerechtigkeit als gesellschaftliches Thema wichtig ist. Der Klimawandel folgt mit 43 Prozent und auf Platz drei stehen Menschenrechte mit 33 Prozent. Zum Vergleich: Die inoffizielle Landessportart Fußball ist nur sieben Prozent der Befragten wichtig.
Autor: VW-Redaktion
Transparenz ist ein hohes Gut, für das sich auch als Versicherer immer einzutreten lohnt. Wenn man allerdings die Erwartungshaltung aufbaut, Versicherer könnten als soziale Umverteilung generell agieren, also für Geringverdiener oder Rentner Prämien (ohne dass diese geringere Risiken hätten) vergünstigen könnten, der versteht das Prinzip der Versicherung im Kollektiv bewusst falsch! Die Versicherung wirkt deshalb (auch sozial) bereits vorteilhaft, weil manche Teile der Bevölkerung eben gerade gewisse existenzbedrohende Schäden ersetzt bekommen, die sie nicht selbst tragen könnten, das macht das Prinzip Versicherung so wirkungsvoll. Überfrachtet werden mit Ansprüchen darf es jedoch nicht, denn es gilt immer das Äquivalenzprinzip von Beiträgen und erwarteten Leistungen
Wie sieht sich der Schreiber dieses Artikels? Vertraut er? Selbst Mitarbeiter und Vertreter und Versicherungsverkäufer vertrauen ihren Produktgebern nicht. Vertrauen nicht der Branche. Man sieht es sehr schön an der Altersvorsorge. In Stufungen gesehen ist der festangestellte Mitarbeiter mit langer Betriebszugehörigkeit bestens versorgt. Danach kommt der 84 er aber auch nur mit gut ausgehandelten Vertrag und am Schluss kommen die 93 er. Ich kenne so viele arme Versicherungsmakler Seelen, welche ihr Leben lang Altersvorsorgen verkauft haben. Sich selbst aber aus den Augen verloren haben. Selbst ich gehe nun als alter Mann und predige den Leuten versichert nur das Minimum. Und das könnte ja auch als mangelndes Vertrauen gewertet werden. Die Versicherungswirtschaft hat ihren Kunden verloren.