WTW: Banken sind beim Vertrieb von Altersvorsorgeprodukten führend

Frankfurt am Main. Quelle: Bild von Philippsaal auf Pixabay

Beim Vertrieb von Produkten in der privaten Altersvorsorge haben die Banken auch weiterhin die Nase vorn. So lag deren Anteil am Neugeschäftsvolumen nach APE im Jahr 2019 bei 36 Prozent, gefolgt von den Einfirmenvermittlern (32 Prozent) und Maklern/Mehrfachagenten (27 Prozent). Dies geht aus der aktuellen Vertriebswegestudie zur deutschen Lebensversicherung von Willis Towers Watson hervor.

Unterscheidet man nach laufenden und einmaligen Beiträgen, zeigt sich die deutliche Führungsposition der Kredithäuser mit 44 Prozent Anteil jedoch nur bei den Einmalbeiträgen. Bei laufenden Beiträgen hingegen liegen Einfirmenvermittler mit 43 Prozent vorn, gefolgt von Maklern und Mehrfachagenten (29 Prozent) und Banken (24 Prozent).

„Banken kennen die hohen liquiden Mittel ihrer Kunden und die Lebensversicherer bieten in der jetzigen Nullzinsphase dafür attraktive Produkte. Bei laufenden Beiträgen allerdings haben die Banken 2019 sogar geringfügig weniger Neuzugang in der pAV erzielen können als noch 2018. Die Einfirmenvermittler konnten 2019 bei laufenden Beiträgen hingegen 95 Millionen Euro mehr Neuzugang in der pAV einlösen als in 2018.“

Henning Maaß, Studienautor und Berater bei Willis Towers Watson

Insgesamt lösten die 86 in der Studie analysierten Lebensversicherer im Jahr 2019 ein Neugeschäft in Höhe von 6,6 Mrd. Euro nach APE ein. Dies entspricht nach Angaben von Willis Towers Watson einem Plus von einer Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr. Davon erzielten pAV-Produkte 4,2 Mrd. Euro – nach 3,5 Mrd. Euro in 2018. Dabei habe Bedeutung der pAV für die Branche hat 2019 nochmals zugenommen. Der APE- Neuzugang stieg nach Angaben des Beratungsunternehmens von 3,5 Mrd. Euro im Vorjahr auf 4,2 Mrd. Euro in 2019.

„Die anderen Produktgruppen haben zwar ebenfalls zugelegt, aber nicht in dem hohen Maße wie die pAV, deren Anteil von 62 auf 65 Prozent gestiegen ist. Erfreulich ist auch die Steigerung des Neuzugangs bei den laufenden Beiträgen um acht Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Dies zeigt, dass die Lebensversicherer mit ihren Produktangeboten die Bedürfnisse der Kunden treffen“, kommentiert Henning Maaß, für die Studie verantwortlicher Berater bei Willis Towers Watson.

Quelle: Willis Towers Watson

Zudem bleibe die Bedeutung der pAV für den Lebensversicherungsvertrieb sehr hoch. „Die pAV konnte 2019 bei den Einmalbeiträgen ihre überragende Bedeutung bei den Einfirmenvermittlern sowie bei den Maklern und Mehrfachagenten sogar noch auf 94 Prozent bzw. 95 Prozent ausbauen. Da Banken verhältnismäßig viel Todesfallversicherungen gegen Einmalbeitrag verkaufen, ist der pAV-Anteil dort mit 88 Prozent etwas geringer. Bei laufenden Beiträgen konnten nur Einfirmenvermittlern den pAV-Anteil auf 52 Prozent steigern, während sich deren Bedeutung bei den beiden anderen Vertriebswegen auf 39 Prozent bzw. 55 Prozent verringerte“, konstatiert Maaß.

Autor: VW-Redaktion

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