Private Krankenversicherer sind mit Geschäftsverlauf 2019 weitgehend zufrieden

Quelle: Bild von Bruno /Germany auf Pixabay

Die privaten Krankenversicherer sind mit dem Geschäftsverlauf 2019 ziemlich zufrieden. Laut einer Umfrage von Deloitte sind 94 Prozent der befragten Vorstände von 16 PKV-Unternehmen zufrieden, 38 Prozent seien sogar „sehr zufrieden“. Maßgeblich ausschlaggebend für diese Bewertung ist die positive Entwicklung des Neugeschäfts.

Mit Blick in die Zukunft überwiegen jedoch die Unsicherheiten. So erwartet die Mehrheit der Befragten im Falle politischer Veränderungen starke Auswirkungen auf ihr Tätigkeitsfeld. Darunter fallen etwa mögliche Eingriffe in das PKV-Geschäftsmodell – wie die Einführung einer Bürgerversicherung – sowie Veränderungen im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherer.

Zudem habe sich die Corona-Pandemie für alle Befragten als weiterer Digitalisierungstreiber erwiesen. Darüber hinaus hat die Digitalisierung für alle Teilnehmer auch auf lange Sicht eine strategische Bedeutung. 81 Prozent befinden sich bereits in der Umsetzung einer entsprechenden Digital-Strategie, während 19 Prozent angaben, dass sie derzeit eine Strategie erarbeiten.

„Die Befragung hat gezeigt, dass für fast 70 Prozent der Unternehmen das Neugeschäft die wichtigste Steuerungsgröße für das Krankenversicherungsgeschäft ist – noch vor dem versicherungstechnischen Ergebnis und den Beitragseinnahmen.“

Stefanie Kampmann, Partnerin und Leiterin Insurance Consulting bei Deloitte

Im Krankenversicherungsbetrieb sind sich die Teilnehmer weitgehend einig, dass durch digitale Technologien Einsparungen und Effizienzsteigerungen erzielt werden können. Demnach sieht ein Großteil der Befragten hohes Potenzial für den Einsatz von KI und Robotics Process Automation (RPA) – sowohl in der Leistungsbearbeitung (94 Prozent) als auch in Tarifierung, Risikoprüfung und im Underwriting (69 Prozent). Demgegenüber überwiegen bei der Nutzung von Cloud-Lösungen für zahlreiche Versicherer noch Datenschutzbedenken.

Zusätzlich zum allgemeinen Digitalisierungstrend hat die Covid-19-Krise die Umsetzung bereits bestehender oder initiierter Digitalisierungsmaßnahmen deutlich vorangetrieben: Laut der Befragten hat die Pandemie sowohl die Digitalisierung von Prozessen (63 Prozent Zustimmung) als auch die der Kundenkommunikation (56 Prozent Zustimmung) beschleunigt. 

„Das betrifft beispielsweise digitale Arbeits- und Kollaborationsmodelle, den Auf- und Ausbau digitaler Gesundheitsangebote, aber auch die Überarbeitung der Ansprachekonzepte für einen noch zielgruppengerechteren Kundenservice“, erläutert Stefanie Kampmann, Partnerin und Leiterin Insurance Consulting bei Deloitte.

Autor: VW-Redaktion

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