Markus Heussen im Interview über Snoopr: „Aus der anfänglichen ‚fixen Idee‘ ist inzwischen eine gut genutzte Plattform geworden“

Markus Heussen. Quelle: b-tix

Wie findet man Produkte, die in kein festes Schema passen und deshalb nicht wirklich vergleichbar sind? Diese Frage beschäftigte Markus Heussen früh. „Wir dachten, dass das mit einer Suchmaschine so ähnlich wie bei Google funktionieren könnte“, sagt der Manager heute. Im Exklusiv-Interview mit dem Vertriebsmagazin Der Vermittler erläutert er das Prinzip hinter Snoopr, einer Suchmaschine für Spezialversicherungen.

VWheute: Wie sind Sie auf eine Suchmaschine für Versicherungen gekommen?

Markus Heussen: Seit über zehn Jahren entwickelt unser Haus Softwarelösungen für Versicherungsmakler. Dazu gehört auch ein Tarifrechner auf Basis von BiPRO-Normen. Vor wenigen Jahren wollten wir den Rechner erneuern und haben uns gefragt, ob wir so etwas wie ein Vergleicher werden müssen. Daraus ist dann letztendlich eine Suchmaschine für Versicherungen entstanden. Um ehrlich zu sein, war Snoopr ganz zu Anfang so etwas wie eine „fixe Idee“.

VWheute: Was kam dann?

Markus Heussen: Wir haben erkannt, dass sich auf der einen Seite die Kundennachfrage im Markt verändert und auf der anderen Seite klassische Vergleicher den Markt dominieren. De facto wandelt sich der Markt seit Jahren weg von einer produkt- hin zu einer kundenzentrischen Perspektive. Daraus resultieren u.a. individuelle Zielgruppenprodukte und Deckungskonzepte, die zunehmend Fuß fassen. Wer den Markt kennt, der weiß, dass sich diese neuartigen Produkte nur schwer in den Metriken eines klassischen Vergleichers und damit im Maklermarkt platzieren lassen. Schlimmer noch: Sie kommen dort oft gar nicht an.

VWheute: Woran liegt das?

Markus Heussen: Das liegt auch daran, dass ein Vergleicher Produkte sozusagen „gleich machen“ muss, um sie vergleichen zu können. Aus diesem „Problem“ ist die Idee entstanden, eine Plattorm für Spezialversicherungen wie Zielgruppenprodukte und Deckungskonzepte zu schaffen. Aber wie findet man Produkte, die in kein festes Schema passen und deshalb nicht wirklich vergleichbar sind? Wir dachten, dass das mit einer Suchmaschine so ähnlich wie bei Google funktionieren könnte.

Mit dieser Auffassung waren wir aber erstmal alleine, denn noch zu Beginn haben viele im Markt gedacht, so etwas braucht kein Mensch. Aber diese Worte habe ich persönlich auch 2004 gehört, als ich als einer von dreien über einen neuen Branchenstandard gesprochen habe. Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich die BiPRO durchgesetzt und genau das passiert interessanterweise gerade auch mit Snoopr.

„Sie finden bei uns keine einfachen Verlinkungen auf Webseiten, sondern strukturiert aufbereitete Produktinformationen direkt vom Anbieter, und für alle Produkte gibt es einen digitalen Angebots- bzw. Abschlussprozess. Das alles kann Google so nicht leisten.“

Markus Heussen, Geschäftsführer der b-tix GmbH

VWheute: Wie sehen Sie die Zukunft der persönlichen Beratung?

Markus Heussen: Angesichts der Pandemie haben viele auf den direkten Kontakt verzichten können. In meiner Brust schlagen zwei Herzen: das eine liebt die Digitalisierung und Maschinen, aber das andere schlägt besonders stark für Menschen. Wir alle sind soziale Wesen und brauchen einander. Das gilt gleichermaßen im Privat- und im Berufsleben. Grundsätzlich glaube ich, dass wir nicht dafür gemacht sind, in irgendwelchen Videokonferenzen ausschließlich digital miteinander zu kommunizieren. Allerdings kommt das auch stark auf’s Thema an.

Ich denke, dass sich die Digitalisierung in vielen Bereichen unserer Branche durchsetzen und auch vielen Maklern – insbesondere im Standard-Massengeschäft – das Leben schwer machen wird. Corona wirkt hier als Beschleuniger. Aber genau deshalb wird der persönliche Kontakt zu etwas Besonderem. Wer das versteht, wird damit punkten können. Das sehen wir auch bei Snoopr, denn besondere Produkte bedürfen einer besonderen Beratung – abseits des Mainstreams.

Die Fragen stellte VWheute-Redakteur David Gorr.

Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des E-Magazins Der Vermittler.

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