Feri: Weltwirtschaft trotzt 2021 der Corona-Pandemie

Hurrikan von oben. Quelle: Bild von David Mark auf Pixabay

Die Entscheidung kam wenig überraschend: Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Begriff „Corona-Pandemie“ zum Wort des Jahres 2020 gekürt. Die wirtschaftlichen Folgen der Krise waren in diesem Jahr aber verheerend. Für 2021 rechnen die Experten der Feri-Gruppe mit einem Erholungskurs der Weltwirtschaft.

Kurzfristig gehe das größte Risiko zwar noch von Corona aus, glauben die Experten. Bis ein hinreichend großer Teil der Weltbevölkerung gegen das Virus geimpft ist, müsse zudem noch mit Rückschlägen durch weitere Pandemiewellen und Einschränkungen des Wirtschaftslebens gerechnet werden. Erholt sich die Wirtschaft hingegen schneller als erwartet, sollten sich Investoren auf das Risiko steigender Zinsen vorbereiten.

„Der bevorstehende Einsatz wirksamer Corona-Impfstoffe, massive Konjunkturpakete in den USA und Europa, ein verstärktes Wachstum in China und unverändert tiefe Zinsen erhöhen die Chancen einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung. Negative Überraschungen, die das günstige Aktienmarktumfeld verschlechtern können, könnten jedoch von der Zinsseite drohen.“

Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer der Feri-Gruppe

So rechnet Feri für 2021 mit einem globalen Wirtschaftswachstum von sechs Prozent. Damit würde der den Rückgang um vier Prozent in diesem Jahr wettgemacht werden. Dies liege nach Ansicht der Ökonomen aber vor allem am starken Wachstum Chinas, dessen Wirtschaftsleistung bereits jetzt das Vorkrisenniveau deutlich übertrifft.

„Die chinesische Wirtschaft wird ihren Aufschwung im neuen Jahr fortsetzen. Davon profitieren sowohl die entwickelten Volkswirtschaften als auch die Emerging Markets. In den USA rechnen wir mit einem neuen Konjunkturpaket unter dem künftigen Präsidenten Joe Biden, das ein Wachstum der US-Wirtschaft von mehr als fünf Prozent ermöglichen wird. In Europa wird dagegen das Ausgangsniveau von Ende 2019 noch nicht wieder erreicht, auch wenn der europäische Wiederaufbaufonds im Verlaufe des Jahres positive konjunkturelle Wirkungen entfalten wird“.

Axel Angermann, Chef-Volkswirt der Feri Gruppe

Deutlich kritische bewertet Feri hingegen die aktuelle Geldpolitik: Zwar habe die enorme Ausweitung der Liquiditätsversorgung die globale Wirtschaft in der Corona-Krise stabilisiert. Doch die Bereitschaft der großen Notenbanken, bei Bedarf die Programme zum Ankauf von Wertpapieren auszuweiten, leiste monetärer Staatsfinanzierung Vorschub.

„In vielen Industrieländern wird nach dem Vorbild Japans eine langfristige Übernahme von Staatsschulden durch die Notenbank oder die Deckelung des langfristigen Zinsniveaus zur Erleichterung der Schuldenfinanzierung offen diskutiert. Für das Jahr 2021 ist das zwar noch nicht erkennbar, wir sehen diesen Pfad aber mittel- bis langfristig für viele Länder als sehr wahrscheinlich an“, konstatiert Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer der Feri-Gruppe.

Autor: VW-Redaktion

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