Schlechte Aussichten: Moody’s stuft Rückversicherer nach unten

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Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für die globale Rückversicherungsbranche von stabil auf negativ geändert. Die Gründe liegen nach Ansicht der Analysten in der schwächeren Rentabilität der Unternehmen durch die Corona-Pandemie.

In welcher Höhe die Rückversicherungsbranche am Ende tatsächlich durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie getroffen sein wird, lässt sich heute nicht verlässlich abschätzen. Die Krise betrifft eine Vielzahl von Versicherungssparten und Regionen. Insbesondere bei Schadenfällen aus Betriebsunterbrechungsversicherungen ist laut Moody’s in vielen Fällen noch strittig, ob überhaupt ein Versicherungsschutz besteht.

„Die Unsicherheit über die Schadenhöhen, die sich letztlich aus dem Coronavirus ergeben werden, gepaart mit den niedrigen Zinsen, einem sinkenden Ergebnisbeitrag aus der Abwicklung von Schadenreserven und steigende Kosten für Retrozessionsdeckungen werden die Rentabilität der Rückversicherer in den nächsten zwölf bis 18 Monaten allesamt beeinträchtigen, obwohl das Preisumfeld für Rückversicherer sich deutlich erholt hat. Die jährlichen Budgets für die Regulierung katastrophaler Schadensereignisse ist angesichts coronabedingter Versicherungsfälle und anderer Katastrophen bei vielen Unternehmen bereits zum Teil aufgezehrt.“

Jean Eck, Vice President Senior Credit Officer bei Moody’s

Demgegenüber lassen sich die Schäden für die Absage von Veranstaltungen, Sachversicherung (einschließlich bestätigter Betriebsunterbrechungsdeckungen), Reise-, Unfall- und Krankenversicherung noch positiv bewerten, heißt es bei der Ratingagentur weiter.

Eine weitere Herausforderung für die Rückversicherer sieht Moody’s im Klimawandel. Wetterbedingte Katastrophenereignisse kommen angesichts steigender Temperaturen und Meeresspiegel immer häufiger vor. Dies stellt die Rückversicherer vor Herausforderungen beim Risikomanagement in Verbindung mit der Bewertung, Bemessung und Minderung von Katastrophenrisiken und steigert die Volatilität der Unternehmensergebnisse, so Moody’s.

Autor: VW-Redaktion

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